Am 12. März 2025 wird die Diskussion um das geplante Konzert der Band „Weimar“ im Freibad von Waldenburg intensiver. Der Bürgermeister hatte die Entscheidung, ob die Band auftreten kann, dem Ältestenrat überlassen, was für einige Stadtratsmitglieder wie eine Vollstreckung einer bereits getroffenen Entscheidung wirkt. Freie Presse berichtet, dass sowohl Befürworter als auch Kritiker ihre Argumente in einer sachlichen und respektvollen Diskussion vortragen. Diese Art der Debatte ist wichtig, um ohne Zwischenrufe zu einem tragfähigen Ergebnis zu kommen.
Der Kontext um das Konzert wird durch die umstrittene Vergangenheit der Band „Weimar“ weiter verschärft. Am 4. Mai 2025 ist ein weiteres Konzert in den Kölner Sartory-Sälen geplant, was in den Medien ein neues heißes Thema entfacht. Laut t-online haben die Mitglieder der Band Verbindungen zur Neonaziszene Thüringens und ein Mitglied wird mit einem Unterstützer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) in Verbindung gebracht. Solche Enthüllungen lassen die Alarmglocken schrillen, insbesondere im Hinblick auf die demokratische Verantwortung von Veranstaltern und Kulturinstitutionen.
Bedenken und Forderungen
Die Bürgermeisterin von Köln, Brigitta von Bülow, äußerte ihre Bedenken bezüglich des Auftritts und erinnerte an die Distanzierung der Band von ihrer Vergangenheit, obwohl diese Distanzierung auf das öffentliche Bild abzielt. Kulturelle Sprecherinnen von Parteien wie der SPD fordern eine große Verantwortung von Veranstaltern, insbesondere wenn Zweifel an der demokratischen Haltung von Bands bestehen. In einem Statement sagte die kulturpolitische Sprecherin, Maria Helmis-Arend, dass Veranstalter in solchen Fällen die Zusammenarbeit ablehnen sollten.
Die Band „Weimar“ trägt reptilienartige Masken und tritt unter Pseudonymen auf, was ihre geheimnisvolle und gleichzeitig fragwürdige Aura verstärkt. Wie Deutschlandfunk berichtet, ist die Band Teil einer größeren Szene, in der rechtsextreme Elemente besonders in der Musik aktiv sind. Der aktuelle Verfassungsschutzbericht hat 311 rechtsextremistische Musikveranstaltungen in Deutschland verzeichnet, wobei der Schwerpunkt auf Thüringen und Sachsen liegt.
Die Rolle der Musik
Die Musik ist ein wirksames Mittel, um neue Anhänger zu gewinnen und die rechte Szene zu vernetzen. Konzerte dienen dabei nicht nur der musikalischen Unterhaltung, sondern auch der Rekrutierung und der Gewinnung von Einnahmen, was die Herausforderungen für die Gesellschaft noch verstärkt. Immer wieder werden Boykottaufrufe laut, um solche Aufführungen und deren gesellschaftlichen Einfluss zu mindern. Es wird als notwendig erachtet, rechtsextreme Musiktitel von Streaming-Plattformen zu entfernen, um die Anhängerschaft zu reduzieren.
Insgesamt stehen die Verantwortlichen in Waldenburg und Köln nun vor der schwierigen Entscheidung, ob sie das Konzert der Band „Weimar“ zulassen und damit möglicherweise ein Vertrauensbruch in der Bevölkerung riskieren, oder ob sie der gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und entsprechende Konsequenzen ziehen sollten. Die Diskussion wird weitergehen und zeigt, wie Musik als politischer und gesellschaftlicher Indikator fungiert.