Oldtimer-Rallye und kreative Garagen: Chemnitz feiert das Kulturhauptstadtjahr!

Am 4. April 2025 begeben sich die Mitglieder des Berliner Mercedes-Veteranen-Clubs auf die jährliche „Lange Frühjahrs-Ausfahrt“ in Chemnitz. Diese Veranstaltung steht im Zeichen des Kulturhauptstadtjahres Chemnitz. Während dieser Ausfahrt präsentieren die Teilnehmer acht eindrucksvolle Oldtimer, die durch das Chemnitzer Stadtzentrum rollen und die nostalgische Ästhetik der Automobilgeschichte verkörpern. Organisiert von Philipp Dubrau, der einen Mercedes R 107 fährt, sind auch weitere historische Modelle wie der W 186 (Adenauer) und ein Mercedes /8 Teil dieses besonderen Events.
Dubrau, der Chemnitz zuletzt als Kind besuchte, als die Stadt noch Karl-Marx-Stadt hieß, äußerte sich positiv über die Entwicklung der Stadt. Er beschreibt Chemnitz als gastfreundlich und ist beeindruckt von der Vielfalt der Baustile. Diese Sicht auf die Stadt wird von den Mitgliedern des Clubs geteilt, die sich auch für das innovative Projekt 3000-Garagen interessieren.
Das 3000-Garagen-Projekt
In Chemnitz gibt es schätzungsweise 30.000 Garagen, die nicht nur als Unterstellplätze für Fahrzeuge dienen, sondern auch wichtige soziale Treffpunkte sind. Diese Garagen sind teilweise aus Betonplatten, aber auch aus Wellblech gebaut und prägen das Stadtbild. Oft sind sie in größeren Komplexen angeordnet und bieten Platz für persönliches Basteln, Grillen und andere Freizeitaktivitäten. Diese Orte fungieren als Rückzugsorte und ermöglichen soziale Interaktion.
Das Projekt 3000-Garagen ruft Geschichten aus diesen kleinen, oft übersehenen Räumen ins Gedächtnis und thematisiert deren kulturelle Bedeutung. Der Fokus liegt auf der Erschließung von Potenzialen in einem Zeitalter der Ressourcenknappheit und Kreislaufwirtschaft, was die Garagen zu wichtigen Akteuren in der Stadtentwicklung macht. Initiativen zeigen, dass in diesen Räumen kreative Ideen und sogar Start-ups erwachsen, was von Dirk Schmerschneider als spannende Rolle der Garagen bezeichnet wird.
Kulturelle Veranstaltungen und Begegnungen
Im Rahmen des Projekts hat die Fotografin Maria Sturm bereits über 170 Garagenbesitzer in Chemnitz porträtiert und deren Lebensgeschichten dokumentiert. Diese Ausstellung wird während des Kulturhauptstadtjahres präsentiert und verdeutlicht die Diversität der Garagenbesitzer, die pragmatisch sind und sich unterstützen. Geplante Veranstaltungen in den Garagenhöfen, wie Konzerte, Kino und Grillabende, sollen den Austausch zwischen Chemnitzern und Gästen fördern und die Garagen als Begegnungsorte ins Rampenlicht rücken.
An diesem Wochenende steht zudem ein Ausflug ins Erzgebirge, mit dem Ziel Annaberg-Buchholz, auf dem Programm der Clubmitglieder. Ein weiterer Höhepunkt wird der Besuch des August-Horch-Museums in Zwickau sein. Diese Kombination aus historischer Automobilkultur und der Erforschung der sozialen Strukturen in Chemnitz macht das Kulturhauptstadtjahr zu einem bedeutenden Erlebnis für alle Beteiligten.
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