Bürger wehren sich: Schulreform gefährdet Thüringer Schulfrieden!
Streit um Thüringer Schulordnung eskaliert: Petition gestartet, um Schulfrieden zu sichern. Über 3.000 Unterschriften sammeln sich.

Bürger wehren sich: Schulreform gefährdet Thüringer Schulfrieden!
Die Diskussion um die geplante Änderung der Thüringer Schulordnung hat eine hitzige Debatte entfacht, die sowohl Lehrkräfte als auch Eltern und Schüler betrifft. Am Mittwochmittag, dem 19. März 2025, wurden bereits über 3.000 Unterschriften für die Petition „Thüringer Schulfrieden retten“ gesammelt. Diese Initiative, die von einer Mutter aus Jena ins Leben gerufen wurde, versucht, die 13. Verordnung zur Veränderung der Thüringer Schulordnung zu beeinflussen und die Schulautonomie zu wahren. Die Initiatorin äußert Bedenken, dass die aktuellen Gesetzesänderungen den spezifischen Bedürfnissen von Gemeinschaftsschulen nicht gerecht werden und diese massiv einschränken könnten, wie MDR berichtet.
Ein zentrales Anliegen der Petition ist die Aufrechterhaltung der bewährten Regelungen in der Schulordnung, insbesondere hinsichtlich der Versetzungsentscheidungen, die bislang ab der Klasse 8 getroffen wurden. Die geplanten Änderungen sehen vor, dass diese Entscheidungen künftig bereits ab der Klasse 6 getroffen werden sollen. Kritiker befürchten, dass diese frühzeitige Entscheidung die schulische Entwicklung der Kinder negativ beeinflussen könnte. Zusätzlich wird eine neue Bewertungskultur angestrebt, die Noten bereits ab der ersten Klasse einführt, während diese bisher erst ab der fünften Klasse vergeben wurden.
Ziele der Petition und ihre Unterstützer
Das Ziel der Petition ist es, den Schulen in Thüringen die Freiheit zu geben, gemäß ihren individuellen Konzepten zu arbeiten. Dazu gehören auch die Rechte der Gemeinschaftsschulen, die von den geplanten Änderungen besonders betroffen sind. Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler dieser Schulen haben sich bereits engagiert, um für die Beibehaltung der bestehenden Regelungen zu kämpfen, wie die Plattform Change.org verdeutlicht.
Die Landeselternvertretung hat die Änderungen ebenfalls strikt abgelehnt und weist auf die möglichen Gefahren für den Schulfrieden hin. Eine einheitliche Regelung würde der Diversität und den spezifischen Anforderungen der unterschiedlichen Schulformen nicht gerecht werden. Die geplanten Maßnahmen stehen im Widerspruch zum aktuellen Regierungsvertrag, der die Gleichberechtigung aller Schulformen festschreibt.
Kritik und juristische Bedenken
Zusätzlich zur generellen Ablehnung der Änderungen äußern sich auch mehrere juristische Experten besorgt über die gesetzlichen Implikationen der Reformen. Die Änderungen in der Notengebung und die Versetzungsregelungen könnten die Schulautonomie signifikant einschränken und das Mitbestimmungsrecht der Eltern würden gefährden. Es wird darauf hingewiesen, dass die Streichung der Mitbestimmung der Schulkonferenz in die Rechte von Schülern, Eltern und Lehrern eingreift, was den geltenden Artikel 21 der Thüringer Verfassung tangiert.
Die Bedenken gegen die geplanten Veränderungen sind vielfältig. Experten betonen, dass die aktuellen Regelungen bewährt und sinnvoll sind, während eine pauschale Vereinheitlichung die Bedürfnisse von Gemeinschaftsschulen ignoriert. Es bleibt abzuwarten, ob die kritischen Stimmen Gehör finden und ob die Petition erfolgreich sein wird, um den Schulfrieden in Thüringen zu sichern und eine für alle Seiten akzeptable Lösung zu finden.