Goethehaus in Weimar: Kürzungen bei Fördergeldern sorgen für Unmut!

Am 31. März 2025 wurde bekannt, dass die Fördergelder für das Goethehaus in Weimar erheblich reduziert wurden. Statt ursprünglich eingeplanter 35 Millionen Euro stehen nun lediglich 18 Millionen Euro zur Verfügung. Dies hat Auswirkungen auf den geplanten behindertengerechten Umbau des berühmten Literaturdenkmals, der vollständig gestrichen werden soll.
Ulrike Lorenz, die Präsidentin der Klassikstiftung Weimar, äußerte den Wunsch, das Goethehaus so zu gestalten, dass es „entfälscht“ wird. Diese Äußerung verweist auf die Herausforderungen, die das Gebäude in der NS-Zeit und in der DDR erlebte, als die Räume aus politischen Gründen umgestaltet wurden. Das übergeordnete Ziel des Projekts besteht darin, den Originalzustand des Hauses möglichst umfangreich wiederherzustellen. Schließlich verfügte Johann Wolfgang von Goethe, dass sein Wohnhaus nach seinem Tod als Denkmal erhalten bleibt. Dies spiegelt die kulturelle Bedeutung wider, die das Goethehaus in der deutschen Geschichte einnimmt.
Barrierefreiheit im Fokus
Der Verzicht auf den behindertengerechten Umbau des Goethehauses steht im Kontrast zu den aktuellen Bedürfnissen vieler Menschen mit Behinderungen. Barrierefreie Wohnungen sind für diese Personengruppe oftmals eine Notwendigkeit. Die Finanzierung solcher Umbauten kann durch verschiedene Zuschüsse und Fördergelder erfolgen, die beantragt werden können. Diese Möglichkeiten sind jedoch nicht nur an den Besitz eines Schwerbehindertenausweises gebunden.
Es gibt insgesamt acht verschiedene Wege der Bezuschussung, die sich ergänzen lassen. Dazu zählen unter anderem:
- Pflegekasse: Zuschüsse bis zu 4180 Euro ab 2025 für bauliche Maßnahmen, wobei Antragsteller mindestens Pflegegrad 1 haben müssen.
- Wohnbauförderprogramme der Bundesländer: Sechs Bundesländer bieten spezielle Programme für barrierefreie Umbauten.
- KfW-Programme: Kredite bis 50000 Euro und Zuschüsse bis 6250 Euro sind ebenfalls verfügbar.
Die Voraussetzungen für diese Fördermittel variieren und die Beantragung kann teilweise auch von weiteren Stellen, wie Stiftungen oder Sozialhilfeträgern, unterstützt werden. Diese Programme könnten Menschen helfen, die in ihren Wohnräumen eingeschränkt sind und auf Unterstützung angewiesen sind, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Die geplante Reduzierung der Mittel für das Goethehaus wirft daher Fragen auf, wie wichtig es ist, bei denkmalpflegerischen Maßnahmen auch die Barrierefreiheit zu berücksichtigen. Eine inklusive Gestaltung wäre nicht nur ein Fortschritt für das Denkmal, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber allen Besuchern und Bewohnern.
Insgesamt zeigt sich, dass die Entwicklungen rund um das Goethehaus nicht nur für die Erhaltung eines kulturellen Erbes, sondern auch für die inklusive Gesellschaft von Bedeutung sind.
Mehr Informationen zu den Zuschüssen für barrierefreie Umbauten sind auf schwerbehinderung-vorteile.de zu finden.
Für weitere Details über das Goethehaus können Sie die Seite des WDR besuchen.
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