Sprachförderung für Flüchtlingskinder: Über 350 Bücher für Eisenach!

Am 30. Januar 2025 erhielten Gemeinschaftsunterkünfte im Wartburgkreis über 350 Kindersprachbücher zur Unterstützung der Sprachförderung.
Am 30. Januar 2025 erhielten Gemeinschaftsunterkünfte im Wartburgkreis über 350 Kindersprachbücher zur Unterstützung der Sprachförderung.

Am 30. Januar 2025 wurden in der Gemeinschaftsunterkunft Eisenach über 350 Kindersprachbücher übergeben. Diese Initiative, die sich auf die Unterstützung des Spracherwerbs bei Kindern konzentriert, ist ein bedeutender Schritt zur Förderung der Integration und des interkulturellen Austauschs im Wartburgkreis. Die Bücher stehen nun allen Gemeinschaftsunterkünften in der Region zur Verfügung und sind in sieben verschiedenen Sprachen verfasst: Deutsch, Englisch, Persisch, Ukrainisch, Türkisch, Russisch und Arabisch. Die Materialien umfassen Bilderbücher, Sprachspiele und einfache Geschichten, die den Kindern auf spielerische und kreative Weise begegnen.

Kevin Rodeck und Ashkan Nekoueian, die Integrationsmanager des Wartburgkreises, hoben während der Übergabe die entscheidende Rolle der Bücher für die Freude am Spracherwerb und die kreative Entfaltung der Kinder hervor. Sie betonten, dass das spielerische Lernen eine grundlegende Voraussetzung für die Integration ist. Carolin Hojny, die Teamleiterin der Sozialbetreuung, zeigte sich dankbar für die Unterstützung und unterstrich, wie wertvoll diese Bücher für die Kinder sind. Die ehrenamtlichen Helfer äußerten sich ebenfalls begeistert und werden die Bücher aktiv in ihrer Arbeit einsetzen.

Die Bedeutung von Sprache in der Integration

Die Vermittlung von Sprache ist von zentraler Bedeutung für das Leben von Kindern, insbesondere in Krippe und Kindergarten. Sprache entwickelt sich durch Hören, Nachahmen, Sprechen, Lesen und Schreiben und ist eng verbunden mit der Wahrnehmung, Bewegung, Denkfähigkeit sowie dem emotionalen Wohlbefinden der Kinder. Im Alltag von Krippen und Kindergärten gibt es zahlreiche Gelegenheiten zur Sprachförderung. Dazu gehören Morgenkreise, kreatives Arbeiten, Musizieren, Bewegungsangebote und Ausflüge. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig, da aktuell viele anderssprachige Kinder in die Einrichtungen kommen, die Deutsch lernen müssen.

Diese Kinder haben oft gerade erst begonnen, ihre Muttersprache zu vervollkommnen, sind jedoch motiviert, Neues zu lernen. Krippen und Kindergärten sind oft der erste Ort, an dem ausländische Kinder mit der deutschen Sprache in Berührung kommen. Deshalb ist die sprachliche und kulturelle Integration von herausragender Bedeutung für ein erfolgreiches und glückliches Leben der Kinder. Spielbasierte Sprachförderung ist ein effektiver Weg, um diese Kinder in die Gemeinschaft zu integrieren und Vorurteile abzubauen.

Interkulturelle Projekte und deren Förderung

Ein Beispiel für ein solches interkulturelles Projekt ist die Idee „Weltenbummler“. Hier packen die Kinder eine Schatzkiste mit typischen Gegenständen aus ihrem Heimatland und präsentieren diese. Eine darauf folgende Länderwoche könnte sich mit Geografie, Sehenswürdigkeiten und Essen des jeweiligen Landes beschäftigen. Insbesondere Rollenspiele fördern die Sprachentwicklung, indem Kinder in verschiedene Rollen schlüpfen. Bereits ab etwa zwei Jahren können Kinder Rollenspiele durchführen und ab vier Jahren beginnen sie, sich untereinander abzusprechen.

Ältere Kinder können zudem jüngeren beim Lernen helfen, was nicht nur ihre eigenen sprachlichen Fähigkeiten stärkt, sondern auch das soziale Miteinander fördert. Rollenspiele tragen zur Fantasie, zum Ausdruck und zu sozialen Fähigkeiten bei, auch bei zunächst schüchternen Kindern. Die Bedeutung von Sprachförderung und interkulturellem Austausch kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn sie bilden die Grundlage für ein harmonisches Miteinander und eine erfolgreiche Integration.

Für weitere Informationen über die Rolle und den Einfluss von Sprache in der Integration von Kindern kann auf die Publikationen der Pillmayer Stiftung und andere Fachartikel verwiesen werden, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen, unter anderem auf kindergartenpaedagogik.de und Pillmayer Stiftung.

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