Abriss der alten Schlosswirtschaft: Proteste gegen historische Verluste!

Neubaupläne im Wartburgkreis: Abriss des historischen Schlosses beginnt, neues Hotel mit Wellnessbereich entsteht bis 2024.
Neubaupläne im Wartburgkreis: Abriss des historischen Schlosses beginnt, neues Hotel mit Wellnessbereich entsteht bis 2024.

Am 28. Dezember 2024 wurde bekannt, dass im Wartburgkreis ein neuer Hotelneubau geplant ist, der aus insgesamt 34 Zimmern und 60 Betten im ersten Bauabschnitt bestehen wird. Der Gastraum im Erdgeschoss ist mit 115 Plätzen ausgestattet. Die Architektur des Neubaus sieht zwei U-förmig miteinander verbundene Baukörper vor, wobei ein Innenhof zwischen den Gebäuden als Zugang zum Hotel sowie als Aufenthaltsbereich für die Gäste dienen wird. Zudem ist eine Dachterrasse auf dem Verbindungsstück zwischen den beiden Gebäudeteilen vorgesehen.

Wie MDR berichtete, wurde der Abriss des ehemaligen Schlosses, das sich auf dem Grundstück befindet, bis März 2024 genehmigt. Aufgrund des schlechten Zustands des Fachwerkgebäudes und der Tatsache, dass seit 38 Jahren keine Instandhaltungsmaßnahmen vorgenommen wurden, wird der Abriss im Februar oder März 2024 beginnen. Es ist zudem erforderlich, Rücksicht auf Fledermäuse zu nehmen, die in dem Gebäude leben. Der Neubau wird voraussichtlich nicht mehr stark am ursprünglichen Schloss orientiert sein, da der Denkmalschutz weggefallen ist. Der vorhandene Entwurf für den Neubau ist bereits erstellt, jedoch noch nicht öffentlich zugänglich. Geplant ist auch ein Wellnessbereich mit Fitnessraum und Schwimmbad im zweiten Bauabschnitt, der den Bedürfnissen der zukünftigen Gäste angepasst werden soll und in Harmonie mit dem Rennsteig stehen wird.

Abriss eines historischen Gebäudes in Planegg

Währenddessen wird in Planegg bei München ein historisches Gebäude, die alte Schlosswirtschaft, das seit 1425 als Einkehr auf der Handelsroute zwischen Starnberger See und München dient, abgerissen. Das Gebäude in der Pasinger Straße 4 steht in seiner heutigen Form seit dem 18. Jahrhundert, wie Abendzeitung München berichtet. Ein Bagger reißt seit mehreren Tagen die Fassade ein und Lkw transportieren den Schutt ab.

Am 8. Februar 2023 wurde eine Petition gegen den Abriss beim Bayerischen Landtag eingereicht, um die Abbruch-Entscheidung zu überprüfen. Zudem stellte die Umweltvereinigung Denkmalnetz Bayern einen Antrag auf Akteneinsicht bei der Höheren Denkmalschutzbehörde, um den Abriss zu verhindern. Der Denkmalschützer Florian Grüning äußerte sich kritisch über den Abriss und bezeichnete ihn als Verlust für Planegg. Der Eigentümer, Philipp von Hirsch, plant nach dem Abriss den Bau von Wohnungen auf dem Grundstück.

Eine Abrissgenehmigung wurde Anfang 2024 von der Regierung von Oberbayern erteilt, mit dem Ziel, den Abriss bis zum 15. April 2024 abzuschließen, um artenschutzrechtliche Auflagen zu erfüllen. Dorit Zimmermann vom Bund Naturschutz appellierte an die Verantwortlichen, dass Vögel und Fledermäuse vor dem Abriss aus dem Gebäude entfernt werden müssen. Die Straße nach Starnberg ist seit Oktober 2023 aufgrund der Einsturzgefahr der historischen Fassade gesperrt. Trotz eines angebotenen Sanierungszuschusses von über einer Million Euro vom Landesamt für Denkmalschutz, der als wirtschaftlich nicht zumutbar abgelehnt wurde, entschied die Regierung von Oberbayern, den Denkmalschutz geringer zu wichten als andere Belange.

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