Nostalgie auf zwei Rädern: Die Kult-Motorräder der DDR erleben ein Comeback!

Am 2. April 2025 sind Motorräder vom Typ MZ und Simson an der Autobahnraststätte Stolpe-Nord an der A 24 Berlin-Hamburg ein üblicher Anblick, der die Jugendlichen der DDR symbolisiert. Diese Zweiräder standen für Freiheit und Unabhängigkeit in einem politisch eingeschränkten Umfeld. Der Kult um alte Maschinen wie die von MZ und Simson hält bis heute an und erfreut sich auch in der Generation Z großer Beliebtheit. Familie.de berichtet, dass …
Besonderes Augenmerk gilt dem Simson Werk in Suhl, das seit der Gründung im Jahr 1856 eine wechselvolle Geschichte durchlaufen hat. Ursprünglich als Waffenproduzent gestartet, verlagerte das Unternehmen 1896 seine Aktivitäten auf die Fahrradproduktion. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Werk als „VEB Fahrzeug- und Gerätewerk Simson Suhl“ neu gegründet und brachte in den 1950ern das erste Moped auf den Markt. NDR berichtet, dass …
Die wichtigsten Modelle
Die bekanntesten Modelle des Simson Werks sind die Schwalbe KR51, die von 1964 bis 1986 produziert wurde und mit über einer Million produzierten Exemplaren Kultstatus erlangte. Dieses Kleinkraftrad war und ist besonders beliebt, sogar im Westen, wo es den Vergleich mit Konkurrenzprodukten, wie von Kreidler und Zündapp, aufnimmt. Die letzte Produktion der Schwalbe fand 1986 statt, nach dem wieder über 500.000 Einheiten verkauft wurden.
- AWO 425 Suhl: Erster Modell aus dem Simson Werk, Baujahr 1952, ausgestattet mit einem 4-Takt-Motor, restauriert seit 2005.
- MZ 125: Baujahr 1960, 6,5 PS, 123 ccm, Einzylinder-Zweitaktmotor, produziert in Zschopau.
- MZ ES 175: Ab 1956 in Produktion, Einzylinder-Motor und spezifisches Schwingenfahrwerk bis 1962.
- Simson Modelle: Zweiräder wie die Spatz, Star und der Sperber wurden in der zweiten Generation ab 1964 eingeführt.
- MZ ETZ 251: Letztes echtes DDR-Motorrad, das bis 1991 produziert wurde.
Das Simson Werk hat sich kontinuierlich weiterentwickelt, wobei 2003 die Produktion endgültig eingestellt wurde. Trotz dieser Schließung bleibt die Marke bis heute lebendig und wird insbesondere am jährlich stattfindenden bundesweiten Simson-Tag am 19. Juli gefeiert, der 2019 seine Premiere hatte.
Historischer Kontext
Die Geschichte von Simson ist durch zahlreiche Höhen und Tiefen geprägt. Nach der Gründung durch Löb und Moses Simson in Suhl im Jahr 1856, erlebte das Unternehmen diverse wirtschaftliche Umstellungen, darunter die Umstellung auf Automobilproduktion und die Integration in die sowjetische Wirtschaftsordnung nach dem Krieg. DDR-Zweiradmuseum berichtet, dass …
Die Revolution in der Zweirad-Produktion der DDR begann mit dem ersten Moped „SR 1“ im Jahr 1955. Von diesem Modell wurden bis 1957 etwa 152.000 Stück gefertigt. Im Laufe der Jahre gewann die Kategorie der Mopeds, Mokicks und Roller zunehmend an Bedeutung, was die Marktführerschaft von Simson in der DDR untermauerte.
Die Restauration und Pflege der alten Modelle, sowohl im privaten als auch im musealen Bereich, ist ein Zeichen der Wertschätzung für dieses Erbe. Solche Sammlungen sind nicht nur Ausdruck der Nostalgie und des kulturellen Gedächtnisses, sondern tragen auch zur Bewahrung des industriellen Erbes der DDR bei.
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