Inklusion im Fokus: Neue Chancen für Erfurt-Südost ab Februar 2025!

Erfurt startet ein ESF+-Projekt zur Förderung sozialer Inklusion in Melchendorf, Herrenberg und Wiesenhügel. Bewerbungsfrist: 10. Februar 2025.
Erfurt startet ein ESF+-Projekt zur Förderung sozialer Inklusion in Melchendorf, Herrenberg und Wiesenhügel. Bewerbungsfrist: 10. Februar 2025.

Am 31. Januar 2025 startet in Erfurt ein neues Projekt zur Förderung der aktiven Inklusion benachteiligter Bevölkerungsgruppen. Dies ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Stadt Erfurt und dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+). Wie erfurt.de berichtet, soll die Initiative insbesondere in den Ortsteilen Melchendorf, Herrenberg und Wiesenhügel umgesetzt werden.

Die Grundlage für diese Förderung bildet eine Richtlinie über Zuschüsse aus dem ESF+ und dem Freistaat Thüringen. Zielsetzung ist die Entwicklung einer bedarfsgerechten Sozial- und Bildungsinfrastruktur, die eine wohnortnahe Anlaufstelle für die Bewohner schafft. Damit soll die Struktur der Quartiers- und Sozialraumarbeit in diesen Stadtteilen gestärkt werden.

Fokus auf Inklusion und Partizipation

Ein zentrales Anliegen des Projekts besteht darin, die Lebensqualität im Erfurter Südosten zu verbessern und Armut sowie soziale Ungleichheit zu bekämpfen. Zu diesem Zweck sollen niedrigschwellige Beteiligungsprozesse gefördert werden. Die Stärkung sozialer Nachbarschaften und integrativer Gemeinwesen spielt dabei eine maßgebliche Rolle. Der Ansatz wird durch die Unterstützung von Selbsthilfe und der zivilgesellschaftlichen Eigentätigkeit ergänzt.

Darüber hinaus fordert die Stadt Erfurt vom Träger, konzeptionelle Vorstellungen der Stadt nicht nur umzusetzen, sondern auch weiterzuentwickeln. Die Erfassung von Herausforderungen und Potenzialen der Ortsteile ist hierbei elementar. Bewerbungen für die Trägerschaft sind bis zum 10. Februar 2025 möglich und sollen an das Amt für Soziales gesendet werden. Die notwendigen Unterlagen müssen eine Kurzbeschreibung der Ortsteile sowie der Erfahrung im Bereich sozialraumbezogener Netzwerkarbeit enthalten.

Hintergrund des ESF+

Der ESF+ investiert in Menschen und ist ein bedeutendes Instrument zur Förderung der sozialen Rechte innerhalb der EU. Mit einem Budget von 142,7 Mrd. EUR für den Zeitraum 2021-2027 unterstützt der Fonds Strategien in den Bereichen Beschäftigung, soziale Integration und Bildung. Er soll besonders die Auswirkungen der Coronakrise auf den Arbeitsmarkt und das Bildungswesen beheben. European Social Fund Plus erklärt, dass der Fonds vier zuvor getrennte Finanzierungsinstrumente vereint und darauf abzielt, soziale Ungleichheiten in der EU zu verringern.

Ein Hauptziel des ESF+ ist die Umsetzung der 20 Grundsätze der europäischen Säule sozialer Rechte. Diese Grundsätze dienen als Leitfaden für ein starkes und faires soziales Europa. Der Aktionsplan zur Umsetzung dieser Grundsätze schlägt konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung vor. Die europa.eu hebt hervor, dass bis 2030 mindestens 15 Millionen Menschen, darunter 5 Millionen Kinder, weniger von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen sein sollen.

Die Verbindung zwischen der Stadt Erfurt und dem ESF+ ist somit nicht nur ein lokales Vorhaben, sondern Teil einer breiteren europäischen Strategie zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts und zur Bekämpfung sozialer Herausforderungen in der gesamten EU.

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