Erfurt setzt auf Awareness-Teams: Für mehr Sicherheit und Respekt beim Altstadtfrühling!

Erfurt ist in diesem Jahr um eine wichtige Initiative reicher geworden: Erfurter Nachteulen haben beim Altstadtfrühling erstmals Awareness-Teams eingesetzt. Diese Teams sollen das Sicherheitsgefühl und den Respekt für alle Besucher fördern. Dabei stehen sie als Ansprechpartner für Diskriminierung und sexualisierte Gewalt zur Verfügung. Das Projekt, das von der privaten Security-Firma „Guardian Force“ geleitet wird, hat in der lokalszenen Diskussion sowohl Zustimmung als auch Kritik erfahren.
Die Zielsetzung der Awareness-Teams ist klar: Sie bieten Unterstützung gegen Diskriminierung, übergriffiges Verhalten und sexuelle Belästigung auf Veranstaltungen. Der Begriff „Awareness“ leitet sich von „to be aware“ ab und steht für Bewusstsein und Achtsamkeit. In Anlehnung an die antirassistische Bildungsarbeit, die in den späten 1980er Jahren in den USA populär wurde, verfolgen die Teams das Ziel, ein konsensbasiertes Handeln zu fördern und Strukturen der Ausgrenzung abzubauen. Dabei sind sie keine Institution mit polizeilichen oder hausrechtlichen Befugnissen, sondern gerichtete Gesprächspartner zur Deeskalation von Konflikten.
Gesellschaftliche Relevanz und Kritiken
Die Etablierung solcher Teams ist Teil eines größeren Trends zur Förderung sicherer und diskriminierungsfreier Räume, die auch in der jüngeren Vergangenheit durch Initiativen wie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes unterstützt werden. Kritiker hingegen bemängeln, dass die Security-Mitarbeiter von „Guardian Force“ nicht ausreichend für die wichtigen Aufgaben der Awareness-Arbeit geschult seien. Der Widerspruch gegen die Vergabe der Verantwortung an diese Firma wurde kürzlich vom Landesverwaltungsamt zurückgewiesen.
„Awareness-Teams sind wichtig für die Schaffung respektvoller Raum. Sie sind häufig im Hintergrund aktiv, jedoch in kritischen Momenten sichtbar“, erklärt Rut Taame, Mitinitiatorin des Kollektivs *All Around Awareness*. Ziel dieser Arbeit ist es, alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, Geschlecht oder körperlichen Voraussetzungen in ein sicheres Umfeld einzubetten. Bei Vorfällen können sich Betroffene an das Team wenden, wodurch schnellere Hilfe und Unterstützung gewährleistet werden können.
Problematik beim Altstadtfrühling
Während der Altstadtfrühling, einer bedeutenden Veranstaltung in Erfurt, für viele Freude bringt, gibt es auch ernste Herausforderungen. Der Streit zwischen Erfurter Markthändlern und der Stadtverwaltung über die Parkmöglichkeiten am Domplatz hat sich in letzter Zeit verstärkt. Händler berichten, dass das Anliefern und Ausladen von Waren aufgrund von zugeparkten Ladezonen schwierig ist. Besonders bei größeren Veranstaltungen wird die Anfahrt über den Domplatz zum Problem.
Die Stadtverwaltung hat zugesichert, dass man an einer Lösung arbeitet. Faktisch blieb jedoch eine akzeptable Verbesserung aus. Stadtentwicklungsdezernent Lars Bredemeier (CDU) versprach, innerhalb einer Woche eine Lösung zu finden. Um den Markthändlern entgegenzukommen, wurden während großer Feste alternative Parkmöglichkeiten neben den Domstufen bereitgestellt sowie eine Übersicht über weitere Stellplätze erstellt. Die Stadt verweist darauf, dass es bereits eine Ladezone gibt, die jedoch nicht immer zugewiesen wird.
Letztlich zeigt sich, dass der Altstadtfrühling nicht nur ein Fest der Begegnung ist, sondern auch die Notwendigkeit für Sicherheit und Respekt in einer sich ständig verändernden Stadtlandschaft verdeutlicht. Mit der Einbindung der Awareness-Teams in die Eventlogen wird versucht, das Erlebnis für alle Besucher zugänglicher und sicherer zu gestalten. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich diese Bemühungen in der Praxis bewähren werden.
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