Höcke plant Rücktritt: AfD-Chef vor Neuanfang in Thüringen?

Björn Höcke, AfD-Fraktionschef in Thüringen, plant 2026 Rücktritt. Ein Verbot der AfD könnte seine Entscheidung beeinflussen.
Björn Höcke, AfD-Fraktionschef in Thüringen, plant 2026 Rücktritt. Ein Verbot der AfD könnte seine Entscheidung beeinflussen.

Björn Höcke, der Chef der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, plant laut Informationen von Merkur offenbar, 2026 von seiner Position zurückzutreten. Dieser Schritt ist Teil einer umfassenderen strategischen Neuausrichtung innerhalb der Partei, die sich mit innerpartietypischen Spannungen und drohenden externen Bedrohungen auseinandersetzt.

Ein Weggefährte Höckes äußerte, dass dieser „die Rolle leid sei, immer dagegen zu sein“. Es wird spekuliert, dass Höckes Rücktritt von seinem Amt auch mit den immer konkreter werdenden Überlegungen zu einem möglichen Verbot des Thüringer AfD-Verbands zusammenhängt. Das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR) schätzt ein solches Verbot als rechtlich aussichtsreich ein und sieht die AfD als eine Gefahr für die demokratische Grundordnung, insbesondere seit einer Zunahme der Radikalisierung innerhalb der Partei seit 2023.

Strategische Überlegungen und Nachfolge

Der bevorstehende Rücktritt soll nach der Vorstandswahl im Herbst 2026 vollzogen werden. Höcke wird zunächst weiterhin Fraktionsvorsitzender bleiben, ist jedoch offen für potenzielle Nachfolger. In AfD-Kreisen wird von einer „Neuerfindung“ Höckes gesprochen, da viele der Meinung sind, sein Einfluss auf die Partei sei im Rückgang begriffen. Mögliche Nachfolger, die für die Führung des Landesverbands infrage kommen, sind unter anderem VIP Flash genannte René Aust, Daniel Haseloff und Wiebke Muhsal. Allerdings könnte auch Aust seinen Fokus eher auf seine Tätigkeiten im Europaparlament legen.

Für den Bundestag hatte Höcke ursprünglich im Sommer 2024 eine Kandidatur erwogen, zog diese Überlegung jedoch zurück. Stattdessen wird der Co-Landeschef Stefan Möller für den Bundestag kandidieren und verlässt damit die Parteispitze. Nach Möllers Rückzug plant die Partei, eine neue Position des Generalsekretärs zu schaffen, wobei Daniel Haseloff als möglicher Kandidat gilt.

Innere Partei-Dynamik und Auswirkungen

In den kommenden Wochen wird der Thüringer Landesparteitag am 14. Dezember eine Satzungsänderung beschließen und die Neuwahl des Landesvorstands durchführen. Angesichts dieser Entwicklungen wurde Höckes Rolle innerhalb der Fraktion und der Partei zunehmend hinterfragt. Die inneren Spannungen werden auch durch die Gerüchte über Höckes potenziellen Wechsel in den Bundestag verstärkt, die allerdings letztlich nicht zur Realität wurden, da er seine Kandidatur absagte und stattdessen versichert, seine Machtposition in Thüringen zu stärken.

Insgesamt steht die AfD in Thüringen vor einer entscheidenden Phase. Die Fragen um Höckes Rücktritt und die Nachfolge sind nicht nur für die interne Dynamik der Partei von Bedeutung, sondern könnten auch wesentliche Auswirkungen auf die politische Landschaft in Deutschland haben.

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