VW unter Druck: Sachsen kämpft um Zukunft des Automobilstandorts!

Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) hat an Volkswagen appelliert, klare Zusagen für die sächsischen Werke zu machen. Anlässlich der Herausforderungen in der Automobilindustrie betonte Panter die Dringlichkeit einer Perspektive über das Jahr 2030 hinaus. Insbesondere möchte er im Austausch mit den VW-Vorständen in Wolfsburg und Audi klären, wie die Zukunft des Volkswagen-Werkes in Zwickau gestaltet werden kann. Ein zentrales Ziel ist, die Unproduktivität des Werkes zu vermeiden, vor allem nachdem Ende 2022 bekannt wurde, dass die Produktion des ID.3 und des Cupra born nach Wolfsburg verlagert wird.
Panter kritisierte zudem die jüngsten Tarifergebnisse und wandte sich gegen einen Rückzug aus der industriellen Wertschöpfung in der Innenstadt von Dresden. „VW hat sich klar zu seiner Verantwortung für Sachsen bekannt, als ein Stück aus dem Großen Garten für die Gläserne Manufaktur geschnitten wurde“, erinnerte er. Seine Forderung, dass Volkswagen sein Wort halten müsse, wird von der sich wandelnden Produktionslandschaft untermauert.
Produktionseinstellung in der Gläsernen Manufaktur
Volkswagen plant, die Fahrzeugfertigung in der Gläsernen Manufaktur in Dresden bis Ende 2025 einzustellen. Ein Vorschlag zur Transformation der Manufaktur wird von der Technischen Universität Dresden (TUD) unterbreitet. Diese verhandelt über eine strategische Kooperation mit Volkswagen Sachsen, die darauf abzielt, das Areal in ein Innovationsquartier umzuwandeln, das internationale Sichtbarkeit erlangt. Die TUD beabsichtigt, rund die Hälfte der 60.000 Quadratmeter großen Fläche anzumieten.
Geplant ist die Entwicklung von zwei der insgesamt drei Innovationscampus, die sich auf verschiedene zukunftsträchtige Technologien konzentrieren werden. Dazu gehören Schwerpunkte wie Künstliche Intelligenz, effiziente Chiptechnologien und neue Materialien. Auch Partnerschaften mit führenden Unternehmen der Halbleiterindustrie sowie innovativen Startups stehen auf der Agenda.
Ein Strukturwandel in der Automobilindustrie
Der Umbau der Automobilindustrie steht weltweit im Fokus und birgt sowohl Risiken als auch Chancen für Unternehmen. In Sachsen sind Themen wie der E-Antrieb, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe von erheblicher Bedeutung. Die Forderung nach CO2-neutraler Fertigung ist untrennbar mit den notwendigen Transformationen verbunden. Chancen ergeben sich in Bereichen automatisierter Fahrfunktionen, neuer Fahrzeugplattformen und in der nachhaltigen Materialverwendung.
Die sächsische Automobilindustrie kann auf eine breite Forschungslandschaft und eine lebendige Start-Up-Szene zurückgreifen, die potenziell einen entscheidenden Einfluss auf die Mobilität der Zukunft haben wird. Um diesen Wandel zu unterstützen, wurde im sächsischen Haushalt die Rolle eines „Strukturwandel-Managers“ definiert, um Unternehmen bei der notwendigen Transformation zu begleiten, so AMZ Sachsen.
Mit den richtigen Weichenstellungen könnte die sächsische Automobilindustrie nicht nur die Herausforderungen meistern, sondern sich auch als Vorreiter in der neuen Mobilitätslandschaft positionieren.
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