Dylan elektrisiert: Film über den legendären Auftritt in Newport!

Am Dienstag, dem 4. März 2025, wird im Filmpalast Zwickau der Film „Like A Complete Unknown“ seine Premiere feiern. Der von Disney verliehene Film, der in der Regie von James Mangold entstand, schildert das aufstrebende Leben des legendären Sängers Bob Dylan in den 1960er Jahren. Die Veranstaltung beginnt um 19:45 Uhr und wird in der Poetenweg 6-8, 08056 Zwickau stattfinden.
Die Handlung des Films fokussiert sich auf den 19-jährigen Bob Dylan, der von Minnesota nach New York zieht, um Teil der sich schnell wandelnden Musikszene in den USA zu werden. Der Film beleuchtet vor allem Dylans Aufstieg, der seinen Höhepunkt mit seinem umstrittenen Auftritt auf dem Newport Folk Festival 1965 erreicht.
Der Newport Folk Festival und Dylans Wendepunkt
Der Newport Folk Festival, co-gegründet von George Wein und Albert Grossman, der Dylan von 1962 bis 1970 managte, spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte des Folks. Dylan debütierte erstmals 1963 auf dem Festival und kehrte 1964 mit einem Solo-Auftritt zurück. Doch der Auftritt 1965 wird als Wendepunkt angesehen: Ursprünglich für ein weiteres akustisches Set angekündigt, verblüffte Dylan das Publikum, indem er elektrisch spielte. Mit Stücken wie „Maggie’s Farm“ und „Like a Rolling Stone“ trat er mit einer vollen Band auf.
Die Reaktionen waren gemischt, viele Fans fühlten sich verraten, da sie durch Dylans Wandel von der akustischen Folk-Tradition enttäuscht waren. Joan Baez, eine enge Kollegin, bekannte, dass Dylan sich mehr für das Songwriting als für politische Aktivismus interessierte. In einer Zeit, in der Künstler wie Baez und Pete Seeger aktiv für soziale Gerechtigkeit eintraten, bezeichnete Dylan sich selbst als ungebunden und weigerte sich, sich auf politische Themen zu beschränken.
Widerstand und Einfluss
Die Ablehnung kam nicht nur aus der Crowd, sondern auch aus der Folk-Community. So wurde Dylan nach drei Songs von der Bühne gerufen, kehrte jedoch zurück, um zwei akustische Lieder zu spielen, die besser aufgenommen wurden. Einige seiner Zeitgenossen, wie Johnny Cash, unterstützten Dylans Wechsel zu rockigen Klängen, andere kritisierten ihn vehement. Dies führte zu anhaltenden Spannungen innerhalb der Folk-Gemeinschaft.
Dylan selbst fühlte sich durch die besitzergreifende Haltung seiner Fans eingeengt und wies in seiner späteren Autobiografie auf die Gründe für seinen Bruch mit der Folk-Musik hin. Der legendäre Vorfall, bei dem ein Fan während eines Konzerts 1966 in Manchester „Judas!” rief, symbolisierte die Spannung zwischen Dylan und seinen ehemaligen Anhängern. Nach dem denkwürdigen Auftritt in Newport kehrte Dylan erst 2002 an das Festival zurück und wurde dort mit Applaus empfangen.
Heute, während das Newport Folk Festival am 26. Juli 2024 sein 65-jähriges Bestehen feiert, bleibt Dylans elektrischer Auftritt ein bedeutender Moment in der Musikgeschichte. Es gilt als Ursprung für die Entstehung des Folk-Rock und hat die musikalischen Trends der 1960er Jahre entscheidend geprägt. Auf das Festival, das auch als Plattform für bedeutende gesellschaftliche Themen diente, wird nicht nur als Teil der Vergangenheit zurückgeblickt, sondern weiterhin als kulturelle Institution geschätzt.
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