Theaterstück „Rishi“: Eine packende Suche nach Gerechtigkeit in Stendal!

Am 14. und 27. März 2025 wird im Amtsgericht Stendal das Jugendstück "Rishi" über Gerechtigkeit und Rassismus aufgeführt.
Am 14. und 27. März 2025 wird im Amtsgericht Stendal das Jugendstück "Rishi" über Gerechtigkeit und Rassismus aufgeführt.

Am heutigen Tag, dem 6. März 2025, zeigt das Theater der Altmark das aufsehenerregende Stück „Rishi“ im Amtsgericht Stendal. Dieses Drama, das auf einem realen Fall basiert, behandelt die tragischen Umstände rund um den Tod des 17-jährigen Rishi Ch., der 2012 von einem Polizisten an einem Flughafen erschossen wurde. Der Polizist rechtfertigte die Tat damit, dass Rishi eine Waffe gehabt habe, was jedoch zu heftigen Kontroversen und Diskussionen über Notwehr und Rassismus führte. Der Schütze wurde im Nachgang freigesprochen, was die Emotionen und die Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft nur verstärkte.

In Stendal wird das Stück von einem kreativen, dreiköpfigen Ensemble aufgeführt, das die Charaktere wechselt. Kees Roorda, der Dramatiker, lässt 25 Zeuginnen und Zeugen zu Wort kommen, darunter Bekannte Rishis sowie den Polizisten selbst. MDR berichtet, dass die Inszenierung nicht nur darauf abzielt, ein Urteil zu fällen, sondern vielmehr die Fragen der Gerechtigkeit und der eigenen Wahrnehmung zu thematisieren.

Emotionale Perspektiven und dramatische Darstellung

Das Stück „Rishi“ wurde von Alexandra Schmiedebach ins Deutsche übersetzt und befasst sich eingehend mit den Themen Gerechtigkeit, Schuld und Rassismus. Während der Aufführung kommen verschiedene Perspektiven zu Wort, insbesondere von Angehörigen Rishis und den Kollegen des Polizisten. Der Schulfreund von Rishi bezeichnet die Tat gar als Hinrichtung. Diese unterschiedlichen Ansichten bringen eigene Vorurteile und Wahrnehmungen mit sich, was letztlich auch den Zuschauern die Möglichkeit gibt, ihr eigenes Urteil über die Geschehnisse zu fällen. Die Premiere fand am 1. Februar 2025 statt und das Stück wird am 14. März und 27. März erneut aufgeführt, jeweils um 19:30 Uhr.

Die Inszenierung in Stendal wird für ihre intensive Atmosphäre und die geschickte Handhabung der Rollenwechsel gelobt. Kritiker wie Thomas Pfundtner heben hervor, dass die Aufführung die Zuschauer dazu anregt, sich mit den komplexen Fragen der Schuld und der Verantwortung auseinanderzusetzen. Es handelt sich um eine Darbietung, bei der Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung nicht gestattet sind.

Hintergrund und gesellschaftlicher Kontext

Die Ausgangssituation des Stücks wirft auch einen wichtigen gesellschaftlichen Kontext auf, der gerade in aktuellen Diskussionen über Rassismus und Polizeigewalt relevant ist. Ähnliche Themen finden sich auch in anderen zeitgenössischen Theaterprojekten, wie dem Stück „Stolpern“, das von Jugendlichen im Piccolo Theater Cottbus aufgeführt wird. Dort reflektieren die Darsteller über Alltagsrassismus und persönliche Diskriminierungserfahrungen, was zeigt, wie tief die Thematik in der Gesellschaft verwurzelt ist. Deutschlandfunk Kultur hat dazu interessante Berichte veröffentlicht, die die Wichtigkeit solcher Inszenierungen unterstreichen.

Die Aufführung von „Rishi“ im Amtsgericht Stendal ist somit nicht nur ein Theaterstück, sondern ein kulturelles Ereignis, das zum Nachdenken anregt und brisante gesellschaftspolitische Themen aufgreift, die weit über die Kulisse des Gerichtssaals hinausreichen.

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