Flüchtlingszahlen in Sachsen-Anhalt: Halberstadt und Stendal im Fokus!

Asylbewerber in Stendal: Aktuelle Unterbringungslage, Einrichtungskapazitäten und geplante Entwicklungen bis Ende 2025.
Asylbewerber in Stendal: Aktuelle Unterbringungslage, Einrichtungskapazitäten und geplante Entwicklungen bis Ende 2025.

Aktuell ist Sachsen-Anhalt mit einem kontinuierlichen Anstieg der Asylbewerberzahlen konfrontiert. Laut n-tv kommen derzeit etwa 60 Asylbewerber pro Woche in das Bundesland. Dieser Wert steht im Kontrast zu den Zahlen des vergangenen Jahres: 2024 lag die durchschnittliche wöchentliche Zugangszahl bei 99 Personen. In den Landesaufnahmeeinrichtungen sind aktuell rund 1.700 Flüchtlinge untergebracht, von denen sich genau 1.698 in den Einrichtungen befinden.

Der größte Anlaufpunkt für Flüchtlinge wird in Halberstadt betrieben, wo die Hauptstelle der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber des Landes Sachsen-Anhalt angesiedelt ist. Zudem ist die Landesaufnahmeeinrichtung in Stendal, die sich teilweise in Betrieb befindet, ein zentraler Bestandteil der Unterbringungsstrategie. Dort leben gegenwärtig 466 Flüchtlinge, darunter 23 alleinreisende Frauen und 220 Kinder mit ihren Familienangehörigen.

Unterbringung und Versorgung in Stendal

Die Einrichtung in Stendal ist auf die Aufnahme besonders schutzbedürftiger Personen ausgerichtet. Die vollständige Fertigstellung ist für das vierte Quartal 2025 geplant, mit einer künftigen Gesamtkapazität von 1.000 Betten. Im Jahr 2016 wurde im Unterbringungskonzept des Landes Sachsen-Anhalt die Bedarfs- und Kapazitätsplanung für die Erstaufnahme konkretisiert, wobei die Unterbringung künftig vor allem an zwei Standorten – Halberstadt und Stendal – erfolgen soll. Im Falle von Stendal wurde die bauliche Eigenheit gemäß den Anforderungen der EU-Aufnahmerichtlinie entwickelt, um den speziellen Bedürfnissen der schutzbedürftigen Personen gerecht zu werden.

Die derzeitigen Unterkunftsstrukturen bieten diverse Rückzugsmöglichkeiten, sowohl innerhalb als auch im Außenbereich. So sind Spiel- und Freizeitflächen sowie Bereiche zur Erholung für Familien und besonders schutzbedürftige Personen vorhanden. Die Verpflegung der Bewohner erfolgt in einer Leichtbauhalle mit Küchenbereich, und die medizinische Betreuung umfasst sowohl allgemeinmedizinische Grundversorgung als auch psychologische Unterstützung. Ein Wachschutzunternehmen sichert das Gelände rund um die Uhr.

Statistiken und zukünftige Prognosen

Die Flüchtlingssituation in Sachsen-Anhalt zeigt sich anhand historischer Daten vielfältig. 2022 kamen 5.931 Asylbewerber nach Sachsen-Anhalt, während die Zahl im Jahr 2023 auf 7.754 anstieg und 2024 bei 5.134 Asylbewerbern lag. Mit einer weiterhin durchschnittlichen wöchentlichen Zahl von 60 Asylbewerbern könnte Sachsen-Anhalt bis Ende 2025 bei etwas mehr als 3.100 Zugängen landen.

Die Verteilung der Asylbewerber in Deutschland geschieht über den Königsteiner Schlüssel, wobei die Herkunft der Asylsuchenden bei der Zuweisung in die jeweiligen Bundesländer berücksichtigt wird. Asylsuchende müssen in den Erstaufnahmeeinrichtungen bleiben, bis über ihren Antrag entschieden wurde, maximal jedoch 18 Monate. Für abgelehnte Asylbewerber, die bei der Beschaffung von Reisedokumenten nicht kooperieren, besteht die Möglichkeit einer längeren Unterbringung.

In Deutschland existieren keine einheitlichen Mindeststandards für die Unterbringung von Flüchtlingen, was die Situation in den verschiedenen Bundesländern individuell prägt. Für Sachsen-Anhalt wurden jedoch im Jahr 2013 Empfehlungen für Gemeinschaftsunterkünfte ausgearbeitet, die bisher ausgesetzt wurden.

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