Am Mittwoch wird der sächsische Bildungsminister Conrad Clemens die Schule und den Hort im Christlichen Lernraum Technitz besuchen. Dies markiert den ersten Besuch eines Sächsischen Bildungsministers in 25 Jahren. Der Minister plant, innerhalb von 100 Tagen insgesamt 100 Schulen in Sachsen zu besuchen, um die Bildungslandschaft besser kennenzulernen und die Herausforderungen sowie Probleme im Bildungsbereich zu identifizieren. Die Schulleiterin Claudia Manig wird die Gelegenheit nutzen, um dem Minister sowohl die Arbeit der Schule als auch die künftigen Vorstellungen zu präsentieren.
Der Christliche Lernraum Technitz hat in diesem Schuljahr mit einem jahrgangsgemischten Unterrichtssystem für die Jahrgänge 1 bis 4 begonnen. Dabei begleitet die Schule die Schülerinnen und Schüler mit Wochenplänen sowie jahrgangshomogenem Fachunterricht. Ein besonderer Fokus liegt auf der Verwendung von Montessori-Materialien, um individuelles Lernen zu fördern.
Inklusion und Platzprobleme
Die Inklusion ist im Technitzer Lernraum ein zentraler Aspekt. Kinder mit unterschiedlichen Förderbedarfen erhalten in der Einrichtung spezielle Unterstützung. Dieser Ansatz entspricht dem Ziel des sächsischen Bildungssystems, die Inklusion weiter voranzutreiben. Durch das gemeinsame Lernen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf sollen Berührungsängste abgebaut werden, was sowohl den Respekt als auch die Wertschätzung gegenüber anderen fördert, wie das Sächsische Staatsministerium für Kultus betont.
Allerdings gibt es auch Herausforderungen. Die Stammgruppenräume mit lediglich 50 Quadratmetern sind zu klein, und sowohl das Treppenhaus als auch die Rettungstreppe entsprechen nicht den brandschutztechnischen Anforderungen. Auch der Sanitärbereich muss dringend erweitert werden. Um diese Probleme zu lösen, plant der Vorstand des Christlichen Schulvereins, dem Minister die Erweiterungspläne und die Finanzierungsstrategie für einen Anbau vorzustellen.
Erweiterungspläne und finanzielle Unterstützung
Die Schule hat beinahe 25 Jahre Geschichte und verfolgt ein innovatives Lernkonzept. Um die Vorteile des offenen pädagogischen Ansatzes besser nutzen zu können, sind klare Rahmenbedingungen notwendig. Die Lernräume wurden zuletzt umgestaltet, wobei Einzeltische, Gruppentische und Leseecken neu eingerichtet wurden. Der geplante Anbau soll nicht nur die Lernräume vergrößern, sondern auch die Brandschutzmängel beseitigen und den Sanitärbereich erweitern. Die Gesamtkosten des Bauprojekts belaufen sich auf etwa 2,1 Millionen Euro, wobei ein Antrag auf staatliche Fördermittel in Höhe von etwa 1,1 Millionen Euro bereits gestellt wurde.
Um die Finanzierungslücke zu schließen, setzt die Schule auf Eigenmittel und Kredite. Parallel dazu wurde ein Spendenaufruf gestartet, der diverse Aktionen umfasst: Die Organisation SHUUZ sammelt gebrauchte Schuhe, während beim Cross-Lauf 2025 eine Spendenaktion stattfinden wird. Auch ein Flohmarkttisch im Hort-Foyer und eine Kunst-Auktion mit Werken der Kinder sollen Mittel für den Anbau generieren.
Zu den Gästen, die Minister Clemens an diesem Tag begleiten werden, zählen der Döbelner Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU) sowie der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Henning Homann. Ihr gemeinsames Interesse an den Bildungsbelangen spiegelt die Wertschätzung wider, die der Christliche Lernraum Technitz in der Region genießt, nachdem er aus einer Elterninitiative gegründet wurde und sich als anerkannter Lernort etabliert hat.
Insgesamt ist der Besuch des Ministers ein bedeutender Schritt für die Schule, der nicht nur die bestehenden Herausforderungen sichtbar macht, sondern auch die Chance bietet, die Weichen für eine positive Entwicklung des Lernraums in Technitz zu stellen, unterstützt durch ein starkes gemeinschaftliches Engagement.