Am 1. Januar wurde eine 40 Jahre alte Frau gegen 0.10 Uhr in der Juristenstraße in Wittenberg von einer Silvesterrakete getroffen. Die Frau erlitt Verletzungen im Gesicht und musste umgehend ins Krankenhaus gebracht werden. Laut Informationen von Volksstimme wurde die Rakete von einer Gruppe männlicher und weiblicher Jugendlicher gezündet.
Etwa eine Stunde später wurde ein Pärchen ebenfalls aus der gleichen Gruppe heraus beschossen, jedoch verfehlte die Rakete das Pärchen nur knapp. Ein männliches Mitglied der Gruppe entschuldigte sich nach dem Vorfall bei dem Pärchen. Infolge der Geschehnisse hat die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Das betroffene Pärchen sowie weitere Zeugen, die möglicherweise Foto- oder Videoaufnahmen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei unter 03491/4690 zu melden.
Silvester-Einsätze in Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt wurden über den Jahreswechsel hinweg zahlreiche Einsätze von Feuerwehr, Rettungskräften, Polizei und Ärzten verzeichnet. In Magdeburg wurde der Appell der Oberbürgermeisterin, auf Silvesterfeuerwerk zu verzichten, ignoriert. In Halle gab es 73 Einsätze mit direktem Bezug zu Silvester, verglichen mit 58 im Vorjahr. Die Polizeiinspektion Halle berichtete von rund 200 Einsätzen, hauptsächlich aufgrund von Sachbeschädigungen, Körperverletzungen und Bränden, wie mz.de berichtete.
Ein Jugendlicher wurde in Halle schwer verletzt, als er eine Böller-„Bombe“ zünden wollte. Weitere Vorfälle umfassten einen 14-Jährigen, der durch eine Silvesterrakete am Universitätsring verletzt wurde. In Magdeburg kam es zu 68 Brandeinsätzen, die unter anderem brennende Müllcontainer und ein Fahrzeug betrafen. Eine 13-Jährige in Magdeburg erlitt Brandverletzungen und ein Knalltrauma durch explodierende Feuerwerkskörper.
Zusätzlich wurden ein Streifenwagen in Bitterfeld-Wolfen und Feuerwehrfahrzeuge in Halle durch Pyrotechnik beschädigt. Hierbei entstand ein Schaden von etwa 2000 Euro. Wie bereits erwähnt, gab es zahlreiche „übliche“ Silvestereinsätze, die durch Alkohol und Pyrotechnik bedingt waren. In Dessau-Roßlau verursachte ein Querschläger zwei Balkonbrände mit einem Sachschaden von rund 50.000 Euro.
Eine vollständige Einsatzbilanz wird nicht vor dem Abend von Neujahr erwartet. Im Klinikum Bergmannstrost in Halle wurden fünf komplexe Handverletzungen behandelt, während es im Vorjahr noch 13 solche Verletzungen waren.
