Wiederentdeckt im Harz: Die Kleine Hufeisennase feiert Comeback!
Im Harz wurden vier Exemplare der fast verschollenen Kleinen Hufeisennase entdeckt, ein Erfolg für den Artenschutz 2025.

Wiederentdeckt im Harz: Die Kleine Hufeisennase feiert Comeback!
Die Kleine Hufeisennase, eine besonders bedrohte Fledermausart, ist nach fast 40 Jahren wieder im Harz gesichtet worden. Laut news38.de hatten Wissenschaftler kürzlich vier Exemplare dieser Art in der Heimkehle bei Uftrungen entdeckt. Dies könnte ein ermutigendes Zeichen dafür sein, dass die Population dieser Fledermaus sich langsam erholt, nachdem sie in der Region lange als verschollen galt.
Diese bedrohliche Situation für die Kleine Hufeisennase begann in den 1960er Jahren mit dem massiven Einsatz von DDT, einem Pestizid, das sowohl in der Landwirtschaft als auch im Holzschutz Verwendung fand. Der Rückgang der Populationen war verheerend, da die Fledermäuse das Gift über ihre Nahrung aufnahmen und starben. In den letzten Jahrzehnten erlebte die Art jedoch eine langsame Erholung, insbesondere nach dem DDT-Verbot im Jahr 1990.
Lebensbedingungen im Harz
Die Heimkehle, ein unterirdischer Hohlraum, wurde als perfekter Ort für den Winterschlaf der Tiere identifiziert. Diese Höhlen bieten ideale mikroklimatische Bedingungen, die für die Überwinterung von Fledermäusen entscheidend sind. Die Kleine Hufeisennase gesellt sich dort zu anderen Arten wie Großen Mausohren, Mopsfledermäusen und Fransenfledermäusen.
Ergänzend berichten bfn.de, dass die Weibchen der Kleinen Hufeisennase in Mitteleuropa oft Wochenstubenquartiere beziehen, die sich in Dachböden von Wohnhäusern, Kirchen oder Schlössern befinden. Diese Quartiere sind warm und zugluftfrei, was für den Fortpflanzungsprozess wichtig ist. Die dort entstehenden Gruppen können von unter 10 bis zu 450 Tieren variieren.
Die Versorgung der Kleinen Hufeisennase mit Nahrung ist ebenfalls an bestimmte Lebensräume gebunden. Die Tiere sind ortstreu und haben Jagdgebiete, welche sich in der Regel innerhalb von 4,2 km rund um ihre Quartiere befinden. Sie jagen in einer Höhe von 1-4 Metern und ernähren sich überwiegend von Zweiflüglern, Nachtfaltern und Netzflüglern.
Der Schutz der Fledermäuse
Die Gemeinde Südharz und die Verwaltung des Biosphärenreservats setzen sich aktiv für den Schutz dieser faszinierenden Tiere ein. Neben dem Erhalt der Lebensräume wird auch ein Zugang zur Höhle für Besucher ermöglicht. Die Initiative fördert nicht nur den Fledermausschutz, sondern auch die Umweltbildung. Im Natur- und Erlebniszentrum wird es sogar eine fledermausfreundliche Ton- und Lichtshow geben, während Führungen den Besuchern die Möglichkeit bieten, die Tiere im Winterschlaf zu beobachten.
In einem breiteren Kontext zeigt bfn.de, dass der Schutz von Fledermauspopulationen auch durch die Nutzung von Windenergieanlagen gefährdet sein kann. Aktuell gibt es Bestrebungen, eine bundesweite Signifikanzschwelle zu definieren, um den Artenschutz im Zusammenhang mit Windkraftprojekten zu gewährleisten. Die Festlegung der Schwellenwerte ist wichtig, um die Mortalitätsrate unter den Fledermäusen zu minimieren und ihre empfindlichen Populationen zu sichern.
Die positive Entdeckung der Kleinen Hufeisennase im Harz könnte somit nicht nur ein Hoffnungszeichen für diese spezielle Art sein, sondern auch einen Anreiz für weitere Schutzmaßnahmen bieten, um sicherzustellen, dass sie in der Region dauerhaft überleben kann.