Tuning-Alarm im Harz: Polizei stoppt 250 Tuningsportler am Tunnel!
Im Harz versammeln sich Tuning-Fans am Tunnel der Rappbodetalsperre. Polizei kontrolliert überhöhte Geschwindigkeiten und plant legale Treffen.

Tuning-Alarm im Harz: Polizei stoppt 250 Tuningsportler am Tunnel!
Der Harz, bekannt als das höchste Mittelgebirge im Norden Deutschlands, ist nicht nur für seine atemberaubenden Landschaften schätzungsweise 97 Millionen Besuchern jährlich ein beliebtes Ziel, sondern auch für die Tuning-Szene. Am 22. März 2025 versammelten sich rund 250 getunte Fahrzeuge und führten zu einem imposanten Spektakel im Tunnel an der Rappbodetalsperre.
Die Polizei hatte am Samstag die Lage im Blick und stellte zahlreiche Fahrzeuge fest, die aus mehreren Bundesländern angereist waren. Zahlreiche Schaulustige waren vor Ort, um das Geschehen zu beobachten. Diese Zusammenkunft sorgte allerdings auch für unerlaubte Geschwindigkeitsübertretungen, als einige Fahrer in der zweispurigen Röhre mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren.
Massive Polizeipräsenz
Insgesamt konnten die Beamten zunächst nur drei Fahrer kontrollieren, die nun mit Bußgeldverfahren rechnen müssen. Laut Berichten von news38 hatten Lärmbelästigungen durch Fehlzündungen und starkes Beschleunigen für zusätzlichen Unmut gesorgt. Die Polizei schickte ein größeres Aufgebot, um die Situation zu beruhigen, was dazu führte, dass viele Tuner den Ort verließen.
Rund 160 Fahrzeuge lenkten die Route in Richtung Blankenburg, wo sie sich am Nordharzcenter mit etwa 300 Personen trafen. Der Polizeieinsatz endete gegen 23.30 Uhr ohne größere Störungen, wie die Polizei berichtet.
Geplante Legalisierung der Treffen
Im kommenden Jahr stehen wichtige Ereignisse für die Tuning-Fans an. Der „Carfreitag“ naht, an dem sich traditionell viele Tuner an der Rappbodetalsperre versammeln. Im Vorfeld hat der Landkreis Harz angekündigt, ein legales Treffen der Tuning-Szene zu planen. Diese Maßnahme könnte als direkte Reaktion auf die Ereignisse des vergangenen Jahres interpretiert werden, als der Tunnel über Ostern aufgrund der massiven Ansammlungen von mehr als 1.000 Menschen gesperrt wurde.
Der Landrat des Landkreises wiederum kündigte an, zusammen mit „Harzdrenalin“ ein eigenes Open-Air-Event an der „Soundröhre“ zu etablieren, um das Tuning in geregelte Bahnen zu lenken, während gleichzeitig der Spaß für die empfindlichen Ohren der Anwohner sichergestellt wird.
Die Bedeutung von sicherem Tuning
In einem weiteren Kontext äußert sich Kai Schiffer, Verkehrssicherheits- und Tuningexperte bei der Polizei Nordrhein-Westfalen, zu den Herausforderungen der Tuningszene. Er betont die Notwendigkeit von zertifizierten Tuningteilen und hebt hervor, dass illegale Modifikationen, insbesondere bei Elektroautos, manchmal zu ernsthaften Problemen führen können. Schiffer erklärt, dass zwar viele engagierte Fahrzeugbesitzer existieren, die sich mit ihrem Tuningsprojekt identifizieren, jedoch auch die „Poser“ und Raser ins Rampenlicht geraten.
Für die Polizei stellt diese Gruppe eine ernsthafte Herausforderung dar, da sie häufig durch riskantes Fahrverhalten und übermäßigen Lärm auffällt. Das Engagement für sicheres und legales Tuning ist entscheidend, eine Thematik, die durch die Kampagne „Tune it! Safe!“, unterstützt von Hankook, konsequent gefördert wird. Schiffer betrachtet Tuning als positives Hobby, solange es im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften bleibt.
Der Tunnel an der Rappbodetalsperre bleibt somit ein zentraler Punkt für die Tuning-Szene im Harz. Die Anstrengungen von Polizei und der lokalen Verwaltung könnten helfen, diese Veranstaltungen in Zukunft sicherer und geordneter zu gestalten.