Neuer Saal im Bachhaus Eisenach: Historische Blasinstrumente im Fokus!

Am 24. März 2025, dem 340. Geburtstag des Komponisten Johann Sebastian Bach, wird im Bachhaus Eisenach ein neuer Ausstellungsbereich eröffnet. Der „Marc-Aurel-Hett-Saal“ zeigt rund 150 Blasinstrumente, die von dem Gladbacher Sammler Günter Hett geschenkt wurden. Unter dem Motto „Vom Kuhhorn zum Double Bell“ werden historische und seltene Blasinstrumente präsentiert, die die Entwicklung der Musikinstrumente über zwei Jahrhunderte dokumentieren.
Die Ausstellung umfasst bemerkenswerte Stücke wie das Double Bell, eine Kombination aus Euphonium und Baryton, sowie ein Hirtenhorn aus Rinderhorn. Zu den weiteren Exemplaren zählen das Lüneburger „Halbmond“, Helikon und Sousaphon. Auch Trompeten mit Klappenventilen und Teleskopauszug sind Teil der Präsentation, sowie die als „Strohgeige“ bekannte Violine, die in den frühen Plattenaufnahmen Verwendung fand. Interessante Objekte wie die „Spazierstocktrompete“ und eine Glasposaune runden die Sammlung ab.
Der großzügige Sammler
Günter Hett, mit seinen 83 Jahren ein passionierter Sammler, hat über 30 Jahre lang Blasinstrumente gesammelt. Seine Lebensgeschichte als Elektriker, Ingenieur und Führungskraft in der Industrie ist ebenso faszinierend wie die Instrumentensammlung selbst. Hett hat insgesamt 468 Blasinstrumente zusammengetragen, von denen etwa 300 ins Magazin des Bachhauses aufgenommen werden. Ein Teil der Sammlung wird ins alte Bachhaus übertragen, das als Musikinstrumenten-Museum fungiert.
Die Schenkung von Hett allerdings geschah nicht aus bloßer Großzügigkeit. Er wollte seiner Tochter die Verantwortung für seinen Nachlass ersparen und kontaktierte das Bachhaus direkt, um seine Sammlung anzubieten. Der Verlust an seinem Ehepartner hat ihn zusätzlich motiviert, sein Lebenswerk in die richtigen Hände zu übergeben. Sein Engagement wird durch Jörg Hansen, den Leiter des Bachhauses, unterstützt, der häufig Hetts Sammlung besucht, um die Instrumente abzuholen.
Ein Erbe für die Zukunft
Die Schenkung umfasst eine beeindruckende Vielfalt an Blechblasinstrumenten, viele davon stammen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Hett ist besonders an den weniger bekannten Instrumenten interessiert und hat ein Verzeichnis aller Blasinstrumentenbauer verwendet, um seine Funde besser einordnen zu können. Er hat viele Stücke auf Flohmärkten und über Plattformen wie eBay erworben und entwickelte über die Jahre Kontakte zu Berufsmusikern, die seine Sammlung schätzten und teilweise auch Instrumente ausliehen.
Die Gesamtkosten der Ausstellungseinrichtung wurden auf rund 150.000 Euro geschätzt, unterstützt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Johann-Sebastian-Bach-Stiftung und der Neuen Bachgesellschaft. Es ist ein wertvoller Teil des kulturellen Erbes, der nun einen neuen Platz im Bachhaus findet, und der eine großartige Gelegenheit bietet, die Vielfalt und Geschichte der Blasinstrumente würdig zu präsentieren. Weitere Höhepunkte dieser einzigartigen Sammlung werden die nächsten Monate und Jahre im Bachhaus Eisenach bestimmen, wo die Besucher in die Klangwelt der Blasinstrumente eintauchen können.
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