Eisenach ehrt die Opfer des Kapp-Putsches: Gedenken mit Schweigeminute!

Eisenach gedenkt der Opfer des Kapp-Putsches von 1920 mit einer Veranstaltung am 18. März 2025 – Erinnerung an Unrecht und Demokratie.
Eisenach gedenkt der Opfer des Kapp-Putsches von 1920 mit einer Veranstaltung am 18. März 2025 – Erinnerung an Unrecht und Demokratie.

Am 18. März 2025 fand in Eisenach eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Kapp-Putsches von 1920 statt. Diese jährlich stattfindende Tradition erinnert an die tragischen Ereignisse, die vor 105 Jahren in der Stadt stattfanden und die durch Streiks und Unruhen geprägt waren. Die traurige Bilanz des Putsches schlägt bis heute in das Gedächtnis der Stadt: Fünf Arbeiter – August Gustav Schmidt, Friedrich August Voigt, Heinrich Adolf Niemeier, Emil August Volkert und Karl Emil Mengel – wurden damals getötet, als Soldaten der lokalen Garnison auf unbewaffnete Passanten schossen.

Der Kapp-Putsch, der seinen Anfang am 13. März 1920 nahm, war ein gescheiterter Versuch, die Weimarer Republik zu stürzen. Angeführt wurde er von General Walther von Lüttwitz, der Unterstützung von prominenten militärischen Figuren wie Erich Ludendorff erhielt. Die Gründe für diesen Putsch waren vielschichtig, aber zentrale Ursachen waren die Unzufriedenheit mit dem Versailler Vertrag und die Entscheidung, die Marinebrigade Ehrhardt aufzulösen, die als unmittelbarer Auslöser galt. Dies führte dazu, dass die sozialdemokratische Regierung unter Gustav Bauer fliehen musste und einen Generalstreik ausrief, der in der deutschen Geschichte seinesgleichen suchte.

Gedenken und Reflexion

Bei der Gedenkveranstaltung drückte Bürgermeister Steffen Liebendörfer seine Überzeugung aus, dass die Erinnerung an das Unrecht von damals essenziell ist. In seiner Rede betonte er neben der Bedeutung der Ereignisse von 1920 auch die aktuellen Herausforderungen, die durch zunehmende politische Spannungen und gesellschaftliche Spaltungen gekennzeichnet sind. Es wurde ein direkter Bezug zur Gegenwart hergestellt, um die Wichtigkeit der Werte wie Frieden und Demokratie zu unterstreichen.

Besonders eindringlich erinnerte Jonny Kraft, der ehrenamtliche Beigeordnete und Vorsitzende des SPD-Stadtverbands, an die gefallenen Männer. Sie stehen symbolisch für den unermüdlichen Einsatz für Menschenrechte und Demokratie. Kraft äußerte die Hoffnung, dass zukünftige Generationen von den Schrecken des Krieges und dem Verlust menschlichen Lebens verschont bleiben.

Tradition des Gedenkens

Die Gedenkfeier umfasste eine Schweigeminute und das feierliche Niederlegen eines Kranzes sowie Nelken am Denkmal, das den Opfern gewidmet ist. Diese Rituale sind nicht nur Ausdruck des Respekts für die Verstorbenen, sondern auch ein wichtiger Teil der Erinnerungskultur in Eisenach.

Die historischen Ereignisse des Kapp-Putsches und die Reaktionen darauf spiegeln einen bedeutenden Abschnitt der deutschen Geschichte wider. Die Aufarbeitung solcher Konflikte und das Gedenken an diejenigen, die sich für Frieden und Demokratie einsetzten, sind für die künftigen Generationen unverzichtbar. So wird die Erinnerung an den Kapp-Putsch und seine Opfer in Eisenach lebendig gehalten, und die Lehren aus der Vergangenheit bleiben relevant für die heutigen und zukünftigen politischen Herausforderungen.

Der Putsch endete schließlich nach nur fünf Tagen, und die Regierung unter Gustav Bauer wurde wiederhergestellt. Dennoch hinterließ er tiefgehende Wunden in der politischen Landschaft, die auch in den Folgejahren Gedenkorte für die Opfer erforderlich machten. Diese Erinnerung ist für die Stadt und die Gesellschaft von großer Bedeutung.

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