Streiks an deutschen Kliniken: Thüringen bleibt verschont, aber Pendler in Sorge!

Ab 13. Januar 2025 beginnen Streiks an kommunalen Kliniken, betroffen ist das Krankenhaus Greiz in Thüringen. Gehaltserhöhungen gefordert.
Ab 13. Januar 2025 beginnen Streiks an kommunalen Kliniken, betroffen ist das Krankenhaus Greiz in Thüringen. Gehaltserhöhungen gefordert.

Ab dem 13. Januar 2025 beginnen deutschlandweit Streiks an kommunalen Kliniken, initiiert durch den Marburger Bund, eine bedeutende Ärztegewerkschaft. Laut Merkur bleibt Thüringen von diesen Streiks unberührt. Henning Haslbeck, der Landeschef des Marburger Bunds in Thüringen, hat bestätigt, dass hier nicht gestreikt wird, obwohl das Krankenhaus in Greiz direkt vom Tarifkonflikt betroffen ist.

In den angrenzenden Bundesländern Bayern und Hessen hingegen werden zahlreiche Kliniken bestreikt. Die Gewerkschaft hat in der Regel Notdienstvereinbarungen mit den betroffenen Kliniken geschlossen, um eine Grundversorgung aufrechtzuerhalten. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber, hat ein Gehaltsplus von 5,5 Prozent angeboten. Dieses Angebot wurde jedoch von der Tarifkommission des Marburger Bunds als unzureichend zurückgewiesen.

Forderungen und Hintergründe des Streiks

Der Marburger Bund fordert für rund 60.000 Ärzte bundesweit eine Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent sowie Reformen der Schichtarbeitsregelungen. Die Gewerkschaft hat bereits im Dezember durch Warnstreiks auf sich aufmerksam gemacht, bei denen mehr als 90 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für einen Streik stimmten, wie aus Marburger Bund hervorgeht.

Der Vorwurf an die Arbeitgebervertretung VKA ist klar: Sie haben keine ernsthaften Verhandlungen geführt. Das Angebot umfasst keine lineare Erhöhung für die ersten neun Monate, lediglich eine einmalige Zahlung von 500 Euro aus einer Inflationsausgleichspauschale sowie geplante Entgelterhöhungen, die sich als unzureichend herausgestellt haben. Die durchschnittliche jährliche Erhöhung würde lediglich etwa 1,3 Prozent über 30 Monate betragen, und es fehlen wesentliche strukturelle Verbesserungen, insbesondere in Bezug auf die Schichtarbeit.

Aktuelle Situation in den Kliniken

Die Probleme in den Kliniken sind nicht nur tariflich motiviert. In Schleswig-Holstein herrscht eine „existenzieller Krise“ in vielen Einrichtungen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat „Alarmstufe Rot“ ausgerufen aufgrund steigender Kosten und der aktuellen Inflation. Einrichtungen wie die Imland-Klinik und das Diako in Flensburg haben Insolvenz angemeldet, was die finanzielle Situation in der Region weiter verschärft. Die städtischen Krankenhäuser, wie das in Kiel, berichten von hohen Verlusten.

Pflegekräfte, die seit Jahrzehnten in diesem Beruf arbeiten, klagen über steigenden Druck und einen zunehmenden bürokratischen Aufwand, der die Zeit, die sie für die Patienten aufbringen können, drastisch reduziert. Während ihre Gehälter stark diskutiert werden, bleibt die Frage der Arbeitsbedingungen und der Personalausstattung weiterhin drängend.Taz berichtet von Streiks, bei denen Pflegekräfte mit neongelben Warnwesten demonstrieren und auf die Missstände in der Branche aufmerksam machen.

Die Entwicklungen im Gesundheitswesen sind daher nicht nur eine Frage von Gehältern, sondern berühren auch grundlegende Aspekte der Patientenversorgung und der Arbeitsbedingungen, die im Fokus der öffentlichen Diskussion stehen sollten.

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