Schock: Autofahrer prallt am unbeschrankten Bahnübergang mit Zug zusammen!

Unfall an unbeschranktem Bahnübergang in Döllstädt: Autofahrer verletzt, Bundesstraße 176 gesperrt, 28 Zugpassagiere unverletzt.
Unfall an unbeschranktem Bahnübergang in Döllstädt: Autofahrer verletzt, Bundesstraße 176 gesperrt, 28 Zugpassagiere unverletzt.

Am Montagmorgen, dem 3. Februar 2025, kam es zu einem folgenschweren Unfall bei Döllstädt im Landkreis Gotha. Ein Auto kollidierte an einem unbeschrankten Bahnübergang mit einem Regionalzug. Der Autofahrer erlitt Verletzungen, während die 28 Fahrgäste und der Zugfahrer unverletzt blieben. Die Unfallmeldung wurde kurz nach 7 Uhr bei der Polizei eingereicht, was zu einer Sperrung der Bundesstraße 176 führte, um den Rettungseinsatz zu ermöglichen. Der betroffene Zug war auf dem Weg von Erfurt nach Kassel und musste aufgrund des Vorfalls Verspätungen einhalten. Der genaue Zustand des Autofahrers und die Notwendigkeit einer Teil-Sperrung der Strecke stehen derzeit noch nicht fest.

Unfälle an unbeschrankten Bahnübergängen sind in Deutschland ein ernsthaftes Problem. Im Jahr 2022 starben laut tagesschau.de 42 Menschen bei insgesamt 146 Unfällen an solchen Übergängen. Dies stellt die höchste Zahl seit 2010 dar. Darüber hinaus wurden 165 Personen verletzt. Trotz der Tatsache, dass die Anzahl der Bahnübergänge in Deutschland seit den 1950er-Jahren um etwa die Hälfte gesunken ist, stagnieren die Unfallzahlen, was auf die unzureichende Sicherheitsinfrastruktur hinweist.

Ungenügende Sicherheitsmaßnahmen

Die Deutsche Bahn AG hat nach 2010 nahezu 20% der rund 20.000 Bahnübergänge abgerissen, doch die Unfallzahlen bleiben besorgniserregend hoch. Über 97% der Unfälle sind auf Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern zurückzuführen, wobei ein Drittel der Unfälle durch das Umfahren geschlossener Halbschranken geschieht. Experten fordern dringend mehr Sicherheitsmaßnahmen, um die Zahlen zu reduzieren. Die technische Modernisierung von Bahnübergängen ist oft teuer und zeitaufwendig, was die Situation verschärft.

Ein Beispiel für diesen Zustand ist die Stadt Vechta, wo seit 15 Jahren auf zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen an Bahnübergängen gewartet wird. In dieser Zeit kam es dort zu neun Unfällen, die drei Menschen das Leben kosteten. In Vechta ist für dieses Jahr der Bau einer neuen Schranke geplant, und die Planungen für einen weiteren Übergang laufen.

Investitionen und Aufklärung

Die Deutsche Bahn, das Bundesverkehrsministerium und die Kommunen investieren jährlich in die Modernisierung von Bahnübergängen. Dennoch ist ein erheblicher Teil der bestehenden Anlagen modernisierungsbedürftig, und die Hälfte aller Unfälle geschieht an ungesicherten Übergängen. Im Vergleich dazu werden in Großbritannien Unfälle umfassend untersucht und dokumentiert, was in Deutschland fehlt. Günstige Lösungen zur Unfallvermeidung sind in Deutschland kaum verfügbar, was die Probleme an unbeschrankten und ungesicherten Übergängen weiter verschärft.

Seit 2020 führt die Deutsche Bahn verschiedene Aufklärungskampagnen durch, darunter 700 Aktionen in Schulen, um die Öffentlichkeit für die Gefahren an Bahnübergängen zu sensibilisieren. Angesichts der aktuellen Ereignisse bleibt zu hoffen, dass solche Maßnahmen Früchte tragen und künftige Unfälle verhindert werden können.

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