VHS-Kino: Politisches Drama „Persischstunden“ sorgt für Diskussionsstoff!

Am 26. März 2025 findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „VHS-Kino: Der politische Film“ die Vorführung des Films Persischstunden (2020) statt. Diese Reihe, die drei Mal pro Jahr angeboten wird, zielt darauf ab, Filme zu präsentieren, die sich mit politisch und gesellschaftlich relevanten sowie oft kontroversen Themen auseinandersetzen. Die Veranstaltung beginnt mit einer kurzen thematischen Einführung, gefolgt von der Filmvorführung und einer anschließenden Diskussion.
In Persischstunden wird die Geschichte des jungen Belgiers Gilles erzählt, der 1942 von der SS verhaftet und in ein Lager nach Deutschland gebracht wird. Um der drohenden Exekution zu entkommen, gibt Gilles vor, kein Jude, sondern Perser zu sein. Diese Entscheidung führt dazu, dass er von einem SS-Offizier, Sturmbannführer Koch, ausgewählt wird, um Farsi zu unterrichten. Koch träumt von einem Restaurant in Teheran, das er nach dem Krieg eröffnen möchte. Währenddessen muss Gilles eine Sprache erfinden, die er nicht beherrscht, was zu tiefen Spannungen zwischen ihm und Koch führt.
Hintergrund und Herausforderungen
Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und wurde von dem Regisseur Vadim Perelman inszeniert. Im Rahmen des Narrativs wird Gilles‘ verzweifelter Versuch, sich als Muttersprachler auszugeben, geschildert. Erlernt er Vokabeln und Konstruktionen, um die Illusion aufrechtzuerhalten, wird er in die Schreibstube versetzt, während andere Häftlinge im Steinbruch schuften. Diese Bevorzugung ruft Missgunst unter den anderen unter den SS-Leuten hervor. Die Beziehung zu Koch, der als gefährlich und furchteinflößend beschrieben wird, ist geprägt von Machtgefälle und den stets wachsenden Spannungen im Lager.
Ein besonders beunruhigender Moment im Film zeigt, wie Gilles bei einem Picknick von Koch für eine versehentlich wiederholte Vokabel übel behandelt wird. Trotz der gewaltsamen Umstände des Lagers und der angedeuteten Erschießungen, die nicht detailliert gezeigt werden, legt der Film seinen Fokus auf das fragile Vertrauen und die Konflikte zwischen den beiden Hauptcharakteren.
Kulturelle Relevanz
Persischstunden ist mehr als nur ein weiteres Holocaust-Drama. Regisseur Vadim Perelman hebt hervor, dass der Film das Vertrauen und die Beziehungen zwischen Gilles und Koch ins Zentrum rückt, wodurch die Komplexität menschlicher Interaktion in extremen Situationen sichtbar wird. Der Film kombiniert beklemmende Dramaturgie mit humorvollen Elementen und wird als intensives, emotionales Werk beschrieben, welches die Grausamkeiten des Krieges und die Trauer der KZ-Häftlinge kontrastiert mit den Affären und Eitelkeiten der SS-Leute.
Die Veranstaltung zur Filmvorführung ist kostenlos, jedoch ist eine Anmeldung erforderlich. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 034491 27589 anmelden. Für Verpflegung ist gesorgt, es werden Getränke und kleine Snacks angeboten. Diese Reihe wird gefördert durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. ABG-Net berichtet, dass die Veranstaltung zahlreiche Besucher anlocken wird, die an der kritischen Auseinandersetzung mit der Thematik interessiert sind.
Zusätzlich beleuchtet die Jüdische Allgemeine die fesselnden Details der Handlung, die von Surrealität und der Verzweiflung der Hauptfigur geprägt sind, und hebt hervor, dass das Geschehen auf wahren Begebenheiten basiert. Zugleich findet der Film seinen Platz in einer langen Reihe von bedeutenden Holocaust-Filmen, die das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, was die Wikipedia ausführlich dokumentiert.
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