Streit um Grundschule Ponitz: Lehrer-Mangel sorgt für Unruhe!

Landrat Melzer lädt zum Gespräch über die Schulproblematik in Ponitz ein, während Eltern und Bürgermeister um Lösungen bitten.
Landrat Melzer lädt zum Gespräch über die Schulproblematik in Ponitz ein, während Eltern und Bürgermeister um Lösungen bitten.

Wiederholt ist die Grundschule Ponitz im Altenburger Land in die Schlagzeilen geraten, da sie aufgrund eines akuten Lehrermangels im neuen Jahr vorerst geschlossen bleibt. Landrat Uwe Melzer (CDU) lud nun zu einem Schlichtungsgespräch ins Landratsamt ein, um die angespannten Verhältnisse rund um die Bildungseinrichtung zu besprechen. Eltern und Bürgermeister Marcel Greunke (CDU) zeigen sich unzufrieden, da die Kinder nun in der Grundschule Gößnitz unterrichtet werden. Dies wird von vielen als nicht tragbar angesehen, da die Schülerzahlen in Gößnitz teils über 30 Kinder pro Klasse betragen.

Bürgermeister Greunke äußerte Dankbarkeit gegenüber dem Kollegium in Gößnitz, mahnt jedoch, dass die Schulwege für die Ponitzer Kinder nicht nur kurz, sondern vor allem auch stabil und verlässlich sein müssen. „Der Betrieb mit nur einer Lehrerin in Ponitz ist nicht möglich“, so Melzer. Der Bürgermeister betonte, dass verletzende Äußerungen vermieden werden sollten, um nicht weiter Konflikte zu schüren. Dies ist wichtig, um den sogenannten „Schulfrieden“ aus dem Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung sicherzustellen.

Schwierige Personalsituation

Die Schulleitung hat in Abstimmung mit dem Schulamt entschieden, dass die Klassen drei und vier bereits seit Dezember letzten Jahres im benachbarten Gößnitz unterrichtet werden müssen. Die Eltern befürchten, dass der Mangel an Lehrern als Vorwand genutzt werden könnte, um die Grundschule Ponitz dauerhaft zu schließen. Während Bürgermeister Greunke von acht Bewerbungen berichtet, die dem Schulamt für den Unterricht in Ponitz vorgelegt wurden, widerspricht das Schulamt und betont, dass diese Zahl nicht bekannt sei.

Das Schulamt bemüht sich, die Personalsituation schnellstmöglich zu verbessern, sobald geeignete Bewerber gefunden werden. Laut Angaben des Schulamts steht die Grundschule Ponitz bis 2025 in der Schulnetzplanung, die darüber entscheidet, welche Schulen sowohl aktuell als auch in Zukunft Bestand haben werden. Die endgültige Entscheidung über die Schulnetzplanung für das kommende Schuljahr wird im April vom Kreistag getroffen.

Bildungssystem im Vergleich

Trotz der Herausforderungen im Einzelnen gibt es für Thüringen jedoch auch positive Nachrichten. Im Bildungsmonitor 2024 wurde das Bundesland mit dem viertbesten Platz ausgezeichnet. Dies wird jährlich von der INSM erstellt und bewertet Bildungssysteme anhand von 98 Indikatoren in 13 Handlungsfeldern. Gute Werte zeigen sich in den Bereichen Schulqualität, Ausgabenpriorisierung und Förderinfrastruktur.

Thüringen liefert beispielsweise hohe Bildungsausgaben pro Berufsschüler mit 5.200 Euro im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 4.100 Euro. Überdies ist die Akademikersatzquote im Jahr 2022 mit 5,9 % erwähnenswert, während 91 % der Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren eine ganztägige Betreuung erhalten. Die hohe Anzahl an Grundschulkindern, die Ganztagsschulen besuchen – 88,9 % – unterstreicht die Bemühungen, den Bildungsstandort zu stärken.

Der Einsatz, um die Situation an der Grundschule Ponitz zu stabilisieren, wird von allen Beteiligten ernst genommen. Das Thema bleibt jedoch weiterhin angespannt, und die Gespräche am Landratsamt sind nur ein erster Schritt in einem komplexen Prozess, der sowohl die Zukunft der Schule als auch die Bildungschancen der regionalen Kinder entscheidet.

Die Diskussionen um die Schulwahl im Altenburger Land und die Ressourcenverteilung im Bildungssystem werden wichtige Themen bleiben, auch im Hinblick auf die bevorstehende Entscheidung des Kreistages im April.

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