Schließung der Freizeitinsel Riesa: Ein Treffpunkt in Gefahr!

Der Riesaer Freizeitinsel-Verein schließt im Juni 2025. Nutzer äußern Kritik, während die Stadt nach Lösungen sucht.
Der Riesaer Freizeitinsel-Verein schließt im Juni 2025. Nutzer äußern Kritik, während die Stadt nach Lösungen sucht.

Der Freizeitinsel-Verein in Riesa hat beschlossen, seine Aktivitäten zum 30. Juni dieses Jahres einzustellen. Diese Entscheidung sorgt für großes Bedauern unter den Nutzern, die die Einrichtung seit Jahren als wichtigen Treffpunkt für Kinder und Jugendliche im Landkreis genutzt haben. Die Freizeitinsel, die sich in Merzdorf befindet, bietet seit ihrer Gründung im Jahr 1998 vielfältige Freizeitgestaltungen unter der Anleitung erfahrener Pädagogen und Ehrenamtlicher an. In den Schulferien wurden zahlreiche kreative Angebote realisiert, die für viele Familien von großer Bedeutung waren. Die Sächsische.de berichtet, dass vor allem Stimmen wie die von Tina Krautz auf Facebook den Verlust der Freizeitinsel klagten, während Anja Hermann die allgemeine Abneigung Riesa’s für Familien und Kinder kritisierte.

Andreas Sonnenfeld, ein weiterer Nutzer, beschreibt die Freizeitinsel als einen unverzichtbaren Ort für soziale Interaktionen. Er äußerte seine Besorgnis über die finanziellen Mittel, die für Freizeitangebote zur Verfügung stehen, und forderte von der Landespolitik, konkrete Lösungen zu finden, um die Einrichtung zu erhalten. Uta Knebel, Mitglied des Landtags, wird aufgefordert, sich aktiv für den Erhalt der Freizeitinsel einzusetzen.

Finanzielle Engpässe und Stadtpolitik

Die Finanzlage der Stadt Riesa ist angespannt, was sich negativ auf die Jugendhilfe-Träger auswirkt. Dies führt zu Kürzungen in der Unterstützung von Freizeitangeboten. Im Stadtparlament ist der Druck gewachsen, die Struktur der Kinder- und Jugendarbeit neu zu überdenken. Während die Freizeitinsel Riesa e.V. kreative Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche geschaffen hat, wollen Stimmen aus dem Stadtrat, insbesondere die CDU, dass städtische Gelder so eingesetzt werden, dass möglichst viele Kinder und Jugendliche davon profitieren.

Die AfD-Fraktion hat sogar einen Antrag gestellt, Gelder von anderen Trägern umzuschichten, um die Freizeitinsel zu fördern. Dennoch fand dieser Vorschlag keine Mehrheit. Sven Schöne äußerte ebenfalls sein Bedauern über die Schließung der Einrichtung und hofft, dass das Gelände weiterhin von der Bevölkerung Riesa’s genutzt werden kann. Die Stadtverwaltung wird nun prüfen, inwieweit eine zukünftige Nutzung des Grundstücks möglich ist.

Die Rolle der Freizeitgestaltung in der Jugendhilfe

Die Bedeutung von Freizeitangeboten wird im Kontext der Sozialarbeit immer deutlicher. Living Quarter hebt hervor, dass Freizeitangebote essentielle Komponenten zur Förderung sozialer Integration und persönlicher Entwicklung sind. Das Sozialgesetzbuch (SGB) stellt sicher, dass Menschen in finanziell schwierigen Lagen Zugang zu kulturellen und freizeitlichen Aktivitäten erhalten, was für viele Familien eine Grundvoraussetzung zur Teilhabe an der Gemeinschaft darstellt.

Die Freizeitinsel Riesa e.V. war ein anerkannter Träger der freien Jugendhilfe, der Kindern, Jugendlichen und deren Familien in der Region vielfältige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bietet. Die Anlage wurde von Nutzern als ideal beschrieben, da sie zahlreiche Spielmöglichkeiten, Platz zum Toben und Indoor-Angebote wie Klettergerüste und Sportfelder bot. Diese Infrastruktur wurde als maßgeblich für das soziale Miteinander und die Entwicklung von Fähigkeiten innerhalb der Gemeinschaft angesehen.

Die Schließung der Freizeitinsel hinterlässt eine Lücke, die ohne eine adäquate Nachfolgeregelung das Stadtbild von Riesa nachhaltig verändern könnte. Die Stadt und die politischen Entscheidungsträger stehen nun vor der Herausforderung, alternative Konzepte zu entwickeln, die dem Bedarf an Jugendförderung gerecht werden.

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