Revolutionäre Herztherapie: Neue Methode heilt tödliche Rhythmusstörungen!

Leipzigs Herzzentrum wendet erfolgreich die neue STAR-Therapie zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen an.
Leipzigs Herzzentrum wendet erfolgreich die neue STAR-Therapie zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen an.

Das Herzzentrum Leipzig und das Universitätsklinikum Leipzig haben eine bahnbrechende Therapiemethode für Herzrhythmusstörungen entwickelt. Mit der sogenannten „stereotaktischen Arrhythmie-Radioablation“ (STAR) setzen die beiden Institutionen neue Maßstäbe in der Behandlung schwerster Herzerkrankungen. Hierbei handelt es sich um ein nicht-invasives Verfahren, welches es ermöglicht, auf präzise Weise erkranktes Gewebe zu behandeln, ohne dabei eine Operation im herkömmlichen Sinne durchführen zu müssen. Diese Innovation könnte insbesondere Patienten mit ventrikulärer Tachykardie zu Gute kommen, bei denen herkömmliche Ablationen oft nicht den gewünschten Erfolg bringen.

STAR nutzt hochdosierte Strahlung, um die elektrische Erregbarkeit des betroffenen Gewebes nachhaltig zu vermindern. Dies ist besonders relevant für Patienten, bei denen traditionelle Behandlungen aufgrund der Lage oder Struktur der betroffenen Areale oft ineffektiv sind. Die stationären Abläufe bündeln die Expertisen der Abteilung für Rhythmologie und der Klinik für Strahlentherapie. Um die Bestrahlung genau zu planen, werden CT-Bilddaten mit elektrophysiologischen Mapping-Daten kombiniert. Diese Fusionsmethoden gewährleisten eine millimetergenaue Kontrolle der Strahlendosis und ermöglichen eine schmerzfreie Behandlung, die sogar im wachen Zustand durchgeführt werden kann.

Anwendungsgebiete von STAR

Die STAR-Therapie richtet sich an spezifische Patientengruppen. Dazu zählen:

  • Patienten mit schwersten strukturellen Herzerkrankungen, für die andere Therapien bisher nicht erfolgreich waren.
  • Patienten mit mechanischen Herzklappen, bei denen kathetergestützte Behandlungen nicht zum Tragen kommen.

Ein erster Erfolg ist der Fall von Daniel Hrivnak, der nach der Behandlung deutlich von seinen zuvor lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen befreit wurde. Er litt an einer Herzmuskelentzündung, die die schweren Rhythmusstörungen verursacht hatte. Nach der STAR-Behandlung berichten die behandelnden Ärzte von einer signifikanten Verbesserung seines Gesundheitszustandes.

Forschungsprojekte und Herausforderungen

Ein umfangreiches Forschungsprojekt, das unter dem Namen STOPSTORM läuft, untersucht die Anwendung von STAR in der klinischen Praxis. Diese Initiative umfasst 31 klinische und Forschungseinrichtungen und wird im Rahmen des EU Horizon 2020 Frameworks finanziert. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse zur stereotaktischen Therapie von re-entrant tachycardia zu sammeln, die Durchführung der Behandlung zu standardisieren und ihre gesundheitlichen Ergebnisse zu evaluieren.

Laut einer Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Europace, haben bislang 84 STAR-Behandlungen in den beteiligten Zentren stattgefunden. Diese Institutionen geben an, dass 83% von ihnen mindestens 20 VT-Katheterablationen durchgeführt haben. Ein erheblicher Anteil, nämlich 59%, hat über 200 stereotaktische Körperbestrahlungen vorgenommen.

Diagnostische Ansätze

Für eine effektive Behandlung von Herzrhythmusstörungen ist eine differenzierte und zielgerichtete Diagnostik unerlässlich. Das Herzzentrum Leipzig empfiehlt, dass Patienten zunächst die Spezialsprechstelle für Elektrophysiologie aufsuchen. Dort erfolgt eine umfassende Untersuchung, um die Ursachen der Herzrhythmusstörung festzustellen. Neben der Basisdiagnostik können eine Reihe von ergänzenden Untersuchungen in Zusammenarbeit mit anderen kardiologischen Fachbereichen, wie der Interventionellen Kardiologie oder der kardiologischen Genetik, notwendig sein.

Die Innovation der STAR-Therapie am Herzzentrum Leipzig könnte somit einen Wendepunkt in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen darstellen und bietet vielen Patienten neue Hoffnung auf eine erfolgreiche Therapie. Für Rückfragen zur STAR-Therapie stehen verschiedene Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung.

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