Neuer Baumpflege-Beitrag in Leipzig: 70 Euro teurer, mehr Natur für alle!

Der Leipziger Stadtrat hat im Januar 2025 beschlossen, die Beiträge für Baumpatenschaften zu erhöhen. Ab März 2025 müssen Privatpersonen und gemeinnützige Vereine mindestens 350 Euro für eine Patenschaft zahlen, während Firmen und gewerbliche Institutionen je nach Baumart mindestens 700 Euro investieren müssen. Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal erklärt, dass diese Preiserhöhung auf die wachsenden Anforderungen an Pflege und Erhalt der Stadtbäume reagiert. Die Stadt Leipzig lädt die Bürger ein, sich aktiv für die grüne Gestaltung der Stadt zu engagieren und den Baumbestand zu unterstützen. Die Aktion „Baumstarke Stadt“, die 1997 ins Leben gerufen wurde, hat bisher knapp 11.000 Patenbäume in Park- und Grünanlagen, an Straßen, Plätzen und kommunalen Friedhöfen hervorgebracht. An diesen Bäumen können Leipziger zudem kleine Plaketten anbringen, um geliebte Menschen zu ehren.
Die Erhöhung der Patenschaftskosten fällt zusammen mit städtischen Initiativen zur Förderung der Urbanität und des Klimaschutzes. Ein herausragendes Beispiel dafür ist die Umgestaltung der Hildegardstraße im Leipziger Osten zu einer grünen Oase. Dieses Projekt, das als „grüne Hilde“ bekannt ist, wurde in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Sachsen und dem Verein Superblocks e.V. ins Leben gerufen. Hier sind öffentliche Beete entstanden, die zum Gärtnern, Ernten und Verweilen einladen. Betrieben werden diese Beete mit den Prinzipien der Ressourcenschonung; Regenwasser wird in IBC-Containern gesammelt, um die Pflanzen nachhaltig zu bewässern.
Lebendige Gemeinschaft und Klimaschutz
Die Entwicklung der Kehre zur grünen Oase ist ein weiterer Schritt in Richtung Klimaneutralität, die Leipzig anstrebt, unterstützt durch das Klimabüro der Verbraucherzentrale Sachsen. Seit 2022 bietet das Büro diverse Workshops, Klima-Coachings und Mitmachaktionen an, die den Klimaschutz fördern und die Bürger aktiv einbinden. Denis Schneiderheinze, Klimaexperte der Verbraucherzentrale, hebt die Bedeutung von Gartenprojekten, wie Hochbeeten, hervor, die aktiv zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen. Diese Beete beinhalten eine Vielzahl von Kräuter- und Nutzpflanzen, die die Nahrungssicherheit und Biodiversität erhöhen.
In einem weiteren Pionierprojekt wurden Superblocks nahe der Leipziger Eisenbahnstraße eingerichtet, die als Experimentierfeld für modernes urbanes Leben dienen. Die气消费者zentrale Sachsen unterstützt das Vorhaben mit der Schaffung weiterer grüner Flächen und der Bereitstellung von Wasserspeichern.
Zusätzlich zu diesen städtischen Initiativen zeigt sich, dass Mischnutzung vonFlächen in Städten wie Leipzig auch langfristige Vorteile für die Natur hat. Der Förster Kroggel, der auf die Bedeutung der standort- und klimaangepassten Gestaltung von Wäldern hinweist, betont, dass Mischwälder durch ihre Vielfalt an Baumarten widerstandsfähiger gegenüber klimatischen Veränderungen sind. Diese Wälder verbessern die Bodenqualität langfristig und binden Kohlenstoff effektiver als einjährige Pflanzengesellschaften.
Mit diesen vielseitigen Projekten setzt Leipzig Zeichen für eine lebenswerte und klimafreundliche Stadt. Es bleibt abzuwarten, wie die Bürger auf die Anpassungen der Patenschaftsbeiträge reagieren werden und inwieweit sie weiterhin bereit sind, sich für ihre Grünflächen zu engagieren.
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