Gemüse aus der Bibliothek: Leipzig startet neue Samentausch-Initiative!

Die Stadt Leipzig erweitert ihr Angebot für Gartenliebhaber und Umweltbewusste mit der Eröffnung einer neuen Saatgutbibliothek. Dieses innovative Projekt, das am 10. Februar 2025 um 14 Uhr durch Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke und Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal eingeweiht wird, zielt darauf ab, die Sortenvielfalt in der Region zu bewahren und das Wissen über Kulturpflanzen zu fördern. Insgesamt stehen 700 Tütchen mit Saatgut zur Ausleihe bereit, darunter die fünf Gemüsearten Erbse, Bohne, Salat, Tomate und Gartenmelde.
Nutzer der Stadtbibliothek können die Samentütchen mit einem gültigen Bibliotheksausweis entleihen und die Pflanzen in ihren eigenen Gärten anbauen. Nach der Ernte haben sie die Möglichkeit, die Samen in beigelegten Tütchen zurückzugeben, sodass diese für die nächste Aussaat genutzt werden können. Dabei erhalten die Entleiher nicht nur die Samen, sondern auch umfassende Informationen zum Anbau und zur Vermehrung der Pflanzen. Dieses Gemeinschaftsprojekt umfasst zahlreiche Partner wie das Amt für Stadtgrün und Gewässer, den Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V. und lokale Gärten und Vereine.
Erhalt der Sortenvielfalt
Ziel der Saatgutbibliothek ist es, die Sortenvielfalt zu erhalten und das Wissen über den Anbau von Kulturpflanzen zu vermitteln. Mit dieser Initiative reagiert Leipzig auf die Herausforderungen der modernen Landwirtschaft, die häufig zu einer Homogenisierung der Pflanzenvielfalt führt. Regionale Projekte wie dieses stellen sicher, dass auch seltenere Gemüsesorten in den Haushalten der Bürger Fuß fassen.
Die Idee einer Nutzpflanzenbibliothek ist nicht neu, sondern wurde von verschiedenen Initiativen inspiriert. In Städten wie Esslingen gibt es bereits ähnliche Projekte, die durch Pflanzentauschbörsen ins Leben gerufen wurden. Diese Börsen bieten eine Plattform, auf der Hobbygärtner spezielle Pflanzenarten und seltene Gemüsesorten miteinander tauschen können. Der Wunsch, die Vielfalt nachhaltig in die Gartenarbeit zu integrieren, ist ein Kernanliegen dieser Initiativen. Ein Beispiel ist die Sammlung von Tomatensaatgut, die bereits 35 verschiedene Sorten beinhaltet, darunter Fleischtomaten und Cocktailtomaten in verschiedenen Formen und Farben.
Wissenschaftliche Begleitung und Mitmach-Projekt
Die Saatgutbibliothek wird durch eine wissenschaftliche Begleitung unterstützt, die sicherstellt, dass die Nutzer die richtigen Informationen und Ratschläge zur Aussaat und Pflege der Pflanzen erhalten. Wichtig ist, dass diese Bibliothek ein Mitmach-Projekt für Hobbygärtner ist und keine kommerzielle Saatzuchtanstalt darstellt. Um den Erfolg des Projekts zu gewährleisten, sind weitere Partner herzlich eingeladen, sich zu beteiligen und das Sortiment zu erweitern.
Insgesamt zeigt die Etablierung der Saatgutbibliothek in Leipzig das Engagement der Stadt, nicht nur das Umweltbewusstsein zu fördern, sondern auch aktiv an der Erhaltung der biologischen Vielfalt zu arbeiten. Mit einer solch innovativen Lösung wird es Bürgern ermöglicht, eine nachhaltigere Lebensweise zu adoptieren und gleichzeitig neue Kenntnisse über die Natur zu erlangen.
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