Premiere des Puppenspiels „Lémbrame!“ im Bautzener Burgtheater!

Am 1. Februar 2025 feiert das Puppenspiel „Lémbrame! – Gedenke mein! – Spominaj na mnje!“ seine Premiere im Burgtheater Bautzen. Die Inszenierung entstand in einer Kooperation zwischen dem Deutsch-Sorbischen Volkstheater und dem Centro Dramático Galego aus Santiago de Compostela. Dieses spannende Projekt ist Teil des EU-geförderten Programms „phōnē“, das den Austausch zwischen acht Minderheitentheatern in Europa von 2022 bis 2025 unterstützt.
Das Puppenspiel verbindet sorbische und galicische Motive und thematisiert wesentliche Aspekte von Traditionen und Erinnerungen. Die Regie führen Tim Heilmann und Rafael Rey, während das Ensemble aus erfahrenen Puppenspielern, darunter Andreas Larraß, Alba Grande und Borja Insua, besteht. Interessanterweise präsentiert das Stück die Erzählung in drei Sprachen: Deutsch, Galicisch und Obersorbisch.
Einblicke in die Handlung
In der Geschichte kämpft ein alter Müller um den Fortbestand seiner Mühle. Dabei sieht er sich der Gefahr ausgesetzt, seine wertvollen Traditionen zu verlieren. Die Inszenierung nutzt eine Vielfalt von Darstellungsformen, darunter Tischpuppen, Masken und Liedern, die zusammen ein eindrucksvolles Objekttheater schaffen. Die Uraufführung fand bereits im Oktober 2024 im Rahmen eines Puppenspielfestivals in Santiago de Compostela statt.
Nach der Premiere folgen zahlreiche Schulaufführungen, um die Erinnerungskultur und sprachliche Vielfalt zu fördern. Die Schulen sind zu folgenden Terminen eingeladen:
- 3. Februar: Kant-Gymnasium Wilthen (10:00 & 12:00 Uhr)
- 4. Februar: Gymnasium Löbau (10:00 & 12:00 Uhr)
- 5. Februar: Sorbische Oberschule Bautzen (10:00 Uhr)
- 6. Februar: Burgtheater Bautzen (10:00 Uhr)
Abschlussveranstaltung und europäischer Austausch
Die Aufführungsreihe endet am 8. Februar 2025 mit einer besonderen Veranstaltung im Burgtheater, die unter dem Titel „Ein Abend der Begegnung – Europäisches Puppentheater und Musik“ steht. Diese erwartet die Zuschauer mit einer erneuten Vorstellung von „Lémbrame!“ und einer musikalischen Darbietung.
Das Projekt „phōnē – Minderheitensprachen eine Stimme geben“ illustriert die Bedeutung der kulturellen Vielfalt innerhalb Europas. Im April wird das Bautzener Puppentheaterteam nach Galicien reisen, um dort weitere Vorstellungen zu geben und den kulturellen Austausch zu vertiefen. Die Darstellung von Tradition und Erinnerung über das Puppenspiel hebt die universelle Anziehungskraft dieses Mediums hervor, das seit Jahrhunderten ein essentielles Element der Theatertradition ist und auch jetzt noch gesellschaftlich relevante Themen aufgreift.
Wie der führende Wissenschaftler im Bereich Theaterwissenschaften, Professor Didier Plassard, betont, hat das Puppenspiel auch zu bedeutenden Entwicklungen im Bereich des Theaters beigetragen. Indirekte Ansprache schwieriger Themen ermöglicht es dem Publikum, sich mit diesen auseinanderzusetzen, ohne sich bedroht zu fühlen. Diese Tradition hat dazu beigetragen, dass Puppentheater zu einem zentralen Bestandteil der europäischen kulturellen Identität wurde und weiterhin relevante gesellschaftliche Themen vermittelt.
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