Polizei warnt vor Schockanrufen: Betrüger zielen auf Senioren ab!

Bautzen: Polizei warnt vor zunehmenden Telefonbetrügereien, speziell "Schockanrufen" bei Senioren. Schutzmaßnahmen empfohlen.
Bautzen: Polizei warnt vor zunehmenden Telefonbetrügereien, speziell "Schockanrufen" bei Senioren. Schutzmaßnahmen empfohlen.

Die Polizei in Görlitz warnt eindringlich vor den sogenannten Schockanrufen, einer betrügerischen Masche, die besonders auf ältere Menschen abzielt. In der vergangenen Woche wurden der Polizei innerhalb eines einzigen Tages 34 Fälle gemeldet, wobei die Dunkelziffer vermutlich erheblich höher ist. Die Gruppen von Tätern geben sich häufig als nahe Angehörige oder Personen staatlicher Institutionen aus, um ihre Opfer zu täuschen. Laut MDR schockieren diese Anrufer ihre Zielgruppe mit Nachrichten über angeblich „Schlimmes“, was oft dazu führt, dass das Opfer in Panik gerät.

Ein erschreckendes Beispiel ist der Fall einer 91-jährigen Frau aus Görlitz, die auf die Betrüger hereinfuhr und 11.000 Euro übergab, bevor sie den Betrug erkannte. Erst nachdem sie ihre Angehörigen informierte, wurde ihr bewusst, dass sie betrogen worden war. Die Polizei appelliert an die Öffentlichkeit, nicht auf Geldforderungen am Telefon zu reagieren. Es wird geraten, auch bei nicht eingetretenem Schaden in solchen Fällen die Polizei zu kontaktieren.

Hintergründe der Betrugsmasche

Die Betrugsmasche der Schockanrufe wurde vom Bundeskriminalamt (BKA) als Problem identifiziert, das sich immer weiter ausbreitet. Laut BKA versuchen die Täter, ihre Opfer durch Dringlichkeit und gefälschte Notlagen zu manipulieren. Oft behaupten sie, ein Angehöriger sei in einen schlimmen Vorfall verwickelt, beispielsweise in einen Verkehrsunfall, und benötigt dringend finanzielle Unterstützung, um rechtlichen Konsequenzen zu entkommen. Während des Anrufs übergeben mehrere Anrufer das Gespräch, wobei zunächst ein vermeintliches Familienmitglied spricht und später jemand, der sich als Polizeibeamter oder Staatsanwalt ausgibt.

Die Anrufer setzen die Opfer unter Druck, indem sie behaupten, dass eine Kaution oder Entschädigung zu zahlen sei. Beträge von bis zu 100.000 Euro werden gefordert. Oft wird den Opfern auch der Kontakt zu echten Verwandten oder zur Polizei erschwert, sodass sie in ihrer Verzweiflung nicht in der Lage sind, die Situation realistisch zu beurteilen. Wie das BKA weiter informiert, können sich Betroffene an die örtlichen Polizeidienststellen wenden, und es gibt Rat und Hilfe bei Opferberatungsstellen wie dem „WEISSEN RING“ unter der bundesweiten Rufnummer 116 006.

Schutz vor Betrug

Die Köder der Betrüger sind vielfältig und zielgerichtet, wobei besonders ältere Menschen angesprochen werden. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stellt in seiner Broschüre „Rate mal, wer dran ist?“ wichtige Informationen zur Verfügung, wie man Betrüger erkennen und sich schützen kann. Die darin enthaltenen Ratschläge betonen, dass niemals persönliche oder finanzielle Informationen am Telefon preisgegeben werden sollten und dass man sich, wenn möglich, immer von einem vertrauten Familienmitglied beraten lassen sollte.

Zusammenfassend ist es entscheidend, wachsam zu bleiben und die oben genannten Tipps zu befolgen, um sich und seine Angehörigen vor den manipulativen Machenschaften der Betrüger zu schützen.

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