Neues Regenwasserrückhaltebecken in Bautzen: Hochwasserschutz für Rattwitz!

Einweihung des Regenwasserrückhaltebeckens in Bautzen: Hochwasserschutz, Projektkosten und wichtige Akteure im Überblick.
Einweihung des Regenwasserrückhaltebeckens in Bautzen: Hochwasserschutz, Projektkosten und wichtige Akteure im Überblick.

Am 25. März 2025 wurde in Bautzen, genauer im Ortsteil Rattwitz, ein neues Regenwasserrückhaltebecken eingeweiht. Dieses Projekt, das in Reaktion auf die verheerenden Hochwetterereignisse der vergangenen Jahre ins Leben gerufen wurde, soll entscheidend zum Hochwasserschutz der Region beitragen. Besonders schwer wogen die Erfahrungen vom 10. September 2022, als starker Regen die Stadt überschwemmte und zahlreiche Einsatzkräfte mobilisierte, um das drohende Unheil abzuwenden. Oberbürgermeister Karsten Vogt würdigte in seiner Ansprache den Beitrag der ehemaligen Baubürgermeisterin Juliane Naumann zu diesem wichtigen Unterfangen.

Die Planungen für das Rückhaltebecken begannen bereits im Jahr 2010, die eigentliche Projektierung startete dann 2016. Der erste Spatenstich wurde am 21. Mai 2024 gesetzt. In Anwesenheit von Vertretern der bauausführenden Firma BauCom, der Planungsfirma iKD Ingenieur-Consult und weiteren geladenen Gästen wurde nun die offizielle Einweihung gefeiert. Dompfarrer Veit Scapan segnete nach dem symbolischen Banddurchschnitt das Bauwerk, das in der Lage ist, bis zu 31.000 Kubikmeter Wasser zurückzuhalten – das entspricht etwa 150.000 Badewannenfüllungen.

Hochwasserschutz in der Region

Nach aktuellen Berechnungen gewährleistet das Rückhaltebecken einen Hochwasserschutz von 44 Prozent. Allerdings ist dies nur der erste Schritt: Die Stadt plant bereits die Errichtung eines zweiten Beckens östlich des bestehenden, um den Schutz weiter zu erhöhen. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro, wovon 90 Prozent durch den Freistaat Sachsen gefördert wurden. Um eine langfristige Stabilität zu gewährleisten, wurden Teile der Böschungen mit Gras eingesät und genormte Wasserbausteine aus heimischem Granit verwendet.

Die Hochwassersituation in Bautzen ist ein besorgniserregendes Thema: Im September 2022 führte starker Regen zu massivem Wasseranstieg, der insbesondere Pflegeeinrichtungen, wie das Pflegeheim in der Salzenforster Straße, betroffen hatte. Bewohner mussten in höhere Etagen gebracht werden, und das Technische Hilfswerk (THW) war mehrere Stunden im Einsatz, um Wasser abpumpen und Überflutungen in den Griff bekommen.

Der Kontext des Hochwasserrisikomanagements

Ein umfassendes Hochwasserrisikomanagement ist entscheidend, um solche Ereignisse in Zukunft besser zu bewältigen. Der bundesweite Rahmen, unter dem Hochwasserprävention und -bewältigung organisiert werden, ist im Wasserhaushaltsgesetz und den EU-Hochwasserrisikomanagementrichtlinien verankert. Diese Regelungen verlangen von den Behörden, Risikokarten zu erstellen und Risikomanagementpläne zu entwickeln, um potenzielle Schäden zu minimieren.

Die Bedeutung dieser Maßnahmen wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass Hochwasserereignisse in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen haben. Wie die Beispiele aus Bautzen zeigen, können besonders schwere Regenfälle nicht nur infrastrukturelle Schäden verursachen, sondern auch erhebliche menschliche und wirtschaftliche Folgen mit sich bringen. Extremereignisse führen häufig zu Überflutungen in sonst nicht betroffenen Gebieten, was langfristige Planungen zur Risikominderung unabdingbar macht. Die Erfahrungen und Erkenntnisse der letzten Jahre sollten als Grundlage für zukünftige Projekte dienen, um die Region bestmöglich auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten.

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