Lehrerknappheit in Sachsen: Schockierende Zahlen zum Unterrichtsausfall!

In Sachsen ist der Unterrichtsausfall an Schulen ein wachsames Thema, das nicht nur Schüler und Eltern betrifft, sondern auch intensiven Diskurs im Bildungsbereich anregt. Aktuellen Zahlen zufolge beträgt der gesamte Unterrichtsausfall an Förderschulen 13,9 Prozent, was sie an die Spitze der betroffenen Schularten setzt. In der folgenden Rangliste folgen Oberschulen mit 12,5 Prozent und Schulen des Zweiten Bildungsweges mit 9,2 Prozent. Weniger betroffen sind Grundschulen, die mit nur 5,2 Prozent den niedrigsten Wert aufweisen, während Gymnasien einen Unterrichtsausfall von 6,7 Prozent registrieren. Diese Daten stammen von MDR.
Die Analyse zeigt, dass der planmäßige Unterrichtsausfall, der durch unangemessene Stundentafeln verursacht wird, Förderschulen mit 7,2 Prozent am stärksten betrifft. Oberschulen folgen hier mit 5,6 Prozent. Grundschulen und Gymnasien machen hingegen die geringsten planmäßigen Ausfälle aus, mit lediglich 0,8 Prozent und 1,1 Prozent. Besonders auffällig ist, dass Schulen des Zweiten Bildungsweges und Berufsschulen mit einem planmäßigen Ausfall von 1,1 Prozent ranken.
Ursachen für den Unterrichtsausfall
Der Unterrichtsausfall wird in planmäßigen und außerplanmäßigen Ausfall unterteilt, wobei letztere höhere Werte aufweisen können. Der außerplanmäßige Ausfall liegt an Krankheiten von Lehrkräften oder deren Kindern, Kuraufenthalten, Fort- und Weiterbildungen sowie unvorhergesehenen Ereignissen wie Havarien oder sogar Streiks. Auch Anordnungen zur Schulschließung, Einbrüche oder Bombendrohungen können den Schulbetrieb beeinträchtigen. Der niedrigste außerplanmäßige Ausfall wird von Grundschulen mit 4,4 Prozent aufgezeigt, während Förderschulen 6,7 Prozent erreichen, gefolgt von Oberschulen mit 6,9 Prozent und Gymnasien mit 5,7 Prozent.
Diese Zahlen und die darin enthaltenen Ursachen verdeutlichen die Herausforderung, vor der das sächsische Bildungssystem steht. Die Sächsische Bildungsagentur führt aus, dass der planmäßige Unterrichtsausfall vor allem durch mangelhaftes Personal und nicht verfügbare Unterrichtsräume entsteht.
Fachkräftemangel und Ungleichheiten
Ein besonders brisantes Thema in diesem Kontext ist der Fachkräftemangel. Das Kultusministerium hat kürzlich darauf hingewiesen, dass es an Bewerbern für Ober- und Förderschulen mangelt. Dies geschieht trotz der Verfügbarkeit von Mitteln und Stellen. Die Sprecherin des Ministeriums betont, dass die Gründe für diesen Mangel komplex sind. Viele Quereinsteiger entscheiden sich vor allem für Gymnasien und Grundschulen sowie für städtische Gebiete, während ländliche Schulen oft leer ausgehen.
Jan Zippel, Vorsitzender des Landeselternrats Sachsen, hat sich ebenfalls zu dieser dramatischen Situation geäußert. Er erwartet eine Verschärfung durch bevorstehende Pensionierungen. Zippel kritisiert eine ungleiche Verteilung der Lehrkräfte und fordert eine stärkere Bildungsgerechtigkeit, die nicht vom Wohnort abhängen sollte. Zippel fordert vom Kultusministerium kreativere Lösungen, zum Beispiel die Überprüfung des Lehrplans und die Einbindung von außerschulischem Personal. Er betont die Notwendigkeit, dass Lehrkräfte auch unter schwierigen Bedingungen vor ihren Klassen stehen müssen, um die Qualität des Unterrichts zu sichern.
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