Geburtenrückgang in der Oberlausitz: Kliniken stemmen sich gegen die Trends!

Die Geburtenzahlen im Landkreis Bautzen sinken, während Kliniken individuelles Betreuungskonzept anbieten. Aktuelle Entwicklungen 2025.
Die Geburtenzahlen im Landkreis Bautzen sinken, während Kliniken individuelles Betreuungskonzept anbieten. Aktuelle Entwicklungen 2025.

Die Geburtenzahlen in der Oberlausitz zeigen einen besorgniserregenden Trend: Seit einigen Jahren ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Dies wurde in den letzten Erhebungen deutlich, bei denen insgesamt rund 3.500 Kinder in einem Jahr zur Welt kamen. Dennoch berichten verschiedene Geburtskliniken in der Region, trotz dieser abnehmenden Geburtszahlen weiterhin viel zu tun zu haben. So verzeichnet das St. Johannes-Krankenhaus in Kamenz sogar einen größeren Zulauf. Chefarzt Pavel Rubeš führt dies auf ein erweitertes Einzugsgebiet zurück, das durch die Schließung benachbarter Kliniken in Orten wie Bischofswerda, Sebnitz und Ebersbach entstanden ist. Dies führt dazu, dass das Krankenhaus in Kamenz eine zentrale Rolle in der Geburtshilfe der Region einnimmt.

Die aktuellen Geburtenzahlen in Sachsen belegen einen alarmierenden Abwärtstrend. Nachdem die Zahl der Geburten bis 2016 auf knapp 38.000 anstieg, fiel diese bis 2023 auf eine erschreckende Marke von rund 26.000 Geburten, wie Statistik Sachsen dokumentiert. Insbesondere in den Landkreisen Bautzen und Görlitz ist dieser Rückgang spürbar. Im Landkreis Bautzen sank die Geburtenrate von fast zehn Geburten pro 1.000 Einwohner im Jahr 2018 auf zwei weniger in 2022. Ähnlich ist die Situation im Landkreis Görlitz, wo die Geburtenzahlen ebenfalls zurückgingen.

Förderung der Individualität

Ein Lichtblick in der aktuellen Lage ist die individuelle Betreuung durch das Klinikteam in Kamenz. Die schwangere Carina Zieschang hebt die wertvolle Unterstützung von Hebammen hervor. Diese angebotenen persönlichen Dienstleistungen, wie Akupunktur, Rückbildungskurse und Babymassage, erhöhen den Arbeitsaufwand des Personals, welches sich dennoch nicht zurückziehen möchte. Stationsleiterin Daniela Nicolaus betont, dass es keine Pläne für einen Stellenabbau gibt. Stattdessen wird der Service in der Kamenzer Geburtsstation ausgebaut, um den Bedürfnissen der werdenden Eltern gerecht zu werden.

In genau diesem Kontext ist die Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Krankenhaus Bautzen von zentraler Bedeutung. Diese Klinik wurde im November 2015 in neuen Räumlichkeiten eröffnet und bietet mit etwa 900 Geburten pro Jahr eine umfangreiche geburtshilfliche Abteilung. Diese ist in gynäkologische und geburtshilfliche Abteilungen gegliedert, wobei alle Ärzte sowohl in der Gynäkologie als auch in der Geburtshilfe ausgebildet sind. Auch Risikoschwangere werden in Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ab der 32. Schwangerschaftswoche betreut.

Umfassende Versorgung für Neugeborene

Ein besonderes Augenmerk gilt den Frühgeborenen, die in der frauen- und kinderärztlichen Versorgung einen zentralen Aspekt darstellen. Die geburtshilfliche Abteilung kann Frühgeborene ab der 32. Schwangerschaftswoche und mit einem Geburtsgewicht von über 1.500 Gramm versorgen. Bei unreiferen Kindern erfolgt jedoch die Verlegung an das Perinatalzentrum der Universitätskinderklinik Dresden nach einer Erstversorgung. Sicherzustellen, dass ein Kinderarzt bei der Geburt von Frühgeborenen anwesend ist, gehört ebenfalls zum Standard, um die notwendigen Maßnahmen zur Erstversorgung und zur weiteren Betreuung eines Neugeborenen zu gewährleisten.

Die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachabteilungen im Frauen- und Kinderzentrum in Bautzen stellt sicher, dass eine umfassende Betreuung sowohl für Mütter als auch für ihre Neugeborenen gegeben ist. Eine übergreifende Betreuung und die Einsatzbereitschaft der Fachkräfte sind essenziell, um den Herausforderungen des Rückgangs der Geburtszahlen erfolgreich zu begegnen.

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