Flugmedizinisches Institut: Königsbrück bereitet Piloten auf extreme Kräfte vor!

Das Flugmedizinische Institut in Königsbrück ist ein hochmodernes Ausbildungs- und Trainingszentrum für Luftwaffenpiloten und wurde 1961 unter dem Kommando der NVA der DDR gegründet. MDR berichtet, dass die Bundeswehr Anfang der 1990er-Jahre das Institut übernahm, da es über hochmoderne Anlagen verfügte. Zu diesen Anlagen gehört eine Zentrifuge, die eine zentrale Rolle in der Vorbereitung von Piloten auf die extremen physikalischen Belastungen während des Fliegens spielt.
Die einzigartige Zentrifuge des Instituts kann Druckverhältnisse erzeugen, die bis zum Neunfachen des Körpergewichts der Piloten ansteigen. Um sicherzustellen, dass die Piloten diesen Belastungen standhalten können, müssen sie vor den Tests einen Vorabcheck durchführen. Dies umfasst die Überwachung von Blutdruck, Herzfrequenz und EKG, während sie in der Zentrifuge verschiedenen Fliehkräften ausgesetzt werden. Dr. Bernd Brix, Leiter des Instituts, betont, dass die Herzfrequenz bei hohen Fliehkräften schnell auf 180 Schläge pro Minute ansteigen kann.
Intensive Tests und internationale Teilnahme
Jährlich kommen etwa 2.000 Piloten nach Königsbrück, um ihre körperliche Fitness zu überprüfen. Rund 50 Prozent dieser Piloten stammen aus Ländern wie Griechenland, Italien und Spanien. Die Teilnahme ist besonders wichtig, da Luftwaffen-Piloten alle vier Jahre einen solchen medizinischen Check durchführen müssen. Teilnehmer werden in der Zentrifuge gefordert, 15 Sekunden lang den belastenden Umständen standzuhalten, um weiterhin Tornados oder Eurofighter fliegen zu dürfen.
Die Zentrifuge selbst hat mehr als 7.000 PS und ist eine von nur drei Anlagen in Europa, die für diesen Zweck verwendet wird. Diese Tests sind nicht nur entscheidend für die Sicherheit der Piloten, sondern auch für die Effizienz und Einsatzbereitschaft der Luftwaffe.
Die Herausforderungen für Piloten
Zusätzlich zu den Anforderungen in der Zentrifuge müssen Piloten auch andere Belastungen meistern. In der Höhen-Klima-Simulationsanlage des Instituts werden Bedingungen bis in Höhen von 25 Kilometern simuliert. Piloten lernen, Gefahren wie Sauerstoffmangel zu erkennen, da die Symptome in unterschiedlichen Höhen variieren können. Jene Herausforderungen, die die Piloten bewältigen müssen, sind enorm: Die Ausbildung eines Jet-Piloten kostet etwa vier Millionen Euro, und die Bundeswehr hat seit der Wiedervereinigung rund 60 Millionen Euro in den Standort investiert.
Die Auswahl der Piloten erfolgt in mehreren Phasen, einschließlich medizinischer Checks und psychologischer Tests. Es ist eine bemerkenswerte Statistik, dass nur etwa 1 von 100 Bewerbern tatsächlich Pilot wird. Dirk Baier, ein 39-jähriger Jet-Pilot, stellt fest, dass die Altersgrenze für diesen Beruf bei 41 Jahren liegt, wobei Oberst Dr. Franz Grell, Chef des Instituts, ergänzt, dass auch älteren Piloten wie ihm die Fliegertätigkeit offen bleibt, solange sie die erforderlichen Tests bestehen.
Das Flugmedizinische Institut in Königsbrück stellt sich somit nicht nur als ein Ort der Ausbildung dar, sondern zeigt die beeindruckenden Anforderungen und die internationale Zusammenarbeit innerhalb der Luftwaffe auf. Welt hebt hervor, dass die physische und psychische Belastung von Piloten bei ihren Einsätzen eine ständige Herausforderung darstellt und unterstreicht die Wichtigkeit solcher Ausbildungsstätten zur Gewährleistung der Flugtauglichkeit und Sicherheit.
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