Diebstahl schockt Sorben: Vergoldetes Kreuz in Salzenforst entwendet!

In Salzenforst bei Bautzen wurde ein sorbisches Wegekreuz, ein bedeutendes kulturelles Symbol der Sorben, mutmaßlich in der Nacht vom 21. zum 22. Oktober 2023 beschädigt. Unbekannte Täter entwendeten den vergoldeten Christuskorpus sowie zwei Ornamente des Kreuzes. Lediglich das schwarze Kreuz auf dem Granitsockel blieb an Ort und Stelle zurück. Laut Sächsische.de ereignete sich der Diebstahl am 2. Februar 2024, wobei das genaue Tatzeitpunkt jedoch nicht genau festgestellte werden konnte.
Dawid Statnik, der Vorsitzende der Domowina, äußerte sein tiefes Bedauern über dieses völkerrechtswidrige Vorgehen. Er bezeichnete die Tat als einen Angriff auf die christliche Gesellschaft sowie auf die kulturelle Identität der Sorben, die eine der ältesten ethnischen Minderheiten Mitteleuropas sind. Die Symbolik der Kreuze, die das kulturelle Erbe der Sorben verkörpern, sei untrennbar mit deren Geschichte, Sprache und Bräuchen verbunden. Diese Ereignisse sind Teil einer besorgniserregenden Entwicklung, die wiederholt in der Region vorkommt.
Häufigkeit der Schändungen
Die Zerstörung von religiösen Symbolen ist kein Einzelfall. Laut Sonntag Sachsen und der Sächsischen Zeitung kam es in den letzten Jahren zu mehreren Vorfällen ähnlicher Art. So wurde im September 2020 ein vergoldetes Kreuz zwischen Radibor und Großdubrau gestohlen, dessen Wert auf etwa 3000 Euro geschätzt wurde. Der Sachschaden betrug zusätzlich 1000 Euro. Weitere Attacken manifestierten sich in der Beschmierung eines Kreuzsockels mit roter Lackfarbe in Schirgiswalde 2024, welches mit einem Schaden von 100 Euro behaftet ist. Auch ein Metallstab von einem Denkmal in Strohschütz fiel den Tätern 2022 zum Opfer, hierbei errechnete sich der Sachschaden auf 3000 Euro. Zudem kam es im Juni 2022 zur Beschädigung eines Kreuzes an der Kreckwitzer Höhe, was ebenfalls einen Schaden von 100 Euro verursachte.
Bedeutung der Kreuze für die Sorben
Statnik machte zudem deutlich, dass die Kreuze eine zentrale Rolle in der Identität der sorbischen Gemeinschaft spielen. Diese Symbole sind Ausdruck von Tradition und einem lebendigen kulturellen Erbe, welches über Jahrhunderte erhalten geblieben ist. Das Bistum Dresden-Meißen hat die sächsische Landesregierung aufgefordert, härtere Maßnahmen gegen diese Schändungen zu ergreifen und die Sicherheit der religiösen Symbole zu gewährleisten.
Die Sorben stehen, wie die Lausitzer Allgemeine Zeitung berichtet, vor der Herausforderung, ihre vielfältige Kultur in der modernen Gesellschaft zu bewahren. Initiativen zur Förderung der sorbischen Sprache und Kultur sind von großer Bedeutung, um der von außen drohenden kulturellen Verdrängung entgegenzuwirken. Bildungseinrichtungen und kulturelle Veranstaltungen tragen dazu bei, das Bewusstsein für das sorbische Erbe zu schärfen.
Die Wiederherstellung des beschädigten Wegekreuzes könnte nicht nur ein Symbol der Hoffnung für die sorbische Gemeinschaft darstellen, sondern auch ein deutliches Zeichen gegen die anhaltenden Angriffe auf ihre kulturelle Identität sein. Statnik drängt die Bürger auf Sensibilisierung und Wachsamkeit, um einen weiteren Verlust dieser geschätzten kulturellen Symbole zu verhindern.
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