Entdeckung der Anatomie: Aufregende Ausstellung in Halle eröffnet!

Am Freitag, dem 4. April 2025, eröffnet die Sonderausstellung „Die Kunst der Präparation“ im Institut für Anatomie und Zellbiologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Diese bedeutende Ausstellung läuft bis zum 27. Juni und zeigt über 60 anatomische Präparate aus der berühmten Meckelschen Sammlung, die als eine der größten anatomischen Sammlungen Europas gilt. Der Anlass für diese Ausstellung ist das zehnjährige Bestehen der Sammlungen als „national wertvolles Kulturgut“, seit ihrer Eintragung in ein entsprechendes Verzeichnis im Jahr 2015, wie Stern berichtet.
Die Meckelschen Sammlungen sind nicht nur von wissenschaftlichem, sondern auch von kulturellem Wert. Die Ausstellung nimmt die Besucher mit auf eine Reise in die filigrane Handwerkskunst der Anatomie, die sich vom 18. bis 20. Jahrhundert erstreckt. Zu den Exponaten gehören sowohl menschliche als auch zoologische Präparate, mit einem besonderen Fokus auf Korrosionspräparate, die das komplexe Blutgefäßsystem anschaulich darstellen. Diese Kunstwerke entstehen durch das Ausgießen von Gefäßen mit einer speziellen aushärtenden Substanz, gefolgt vom Auflösen des Gewebes, um die oft zarten Strukturen sichtbar zu machen. Dr. Claudia Steinicke, die Kustodin der Meckelschen Sammlungen, begleitet die Zuschauer durch die innovative Verbindung von Wissenschaft und Kunst, wie idw-online erläutert.
Vielfältige Präparationsmethoden
Die Ausstellung illustriert verschiedene Präparationsmethoden, darunter Mazeration, Injektion und feuchte Konservierung. Ein einmaliges Highlight ist ein Wachsmodell einer präparierten Leiche von 1867, das echte menschliche Knochen als Unterbau nutzt. Neben diesen einzigartigen Exponaten zeigt die Ausstellung auch Arbeiten aus der Werkstatt Vasseur-Tramond in Paris. Besucher können die Vielfalt der anatomischen Wissenschaften erleben, die von einem reichen historischen Erbe zeugen.
Die Meckelschen Sammlungen wurden ursprünglich von Johann Friedrich Meckel der Ältere gegründet, der von 1724 bis 1774 lebte. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Philipp Meckel die Sammlung und brachte sie 1779 von Berlin nach Halle. In ihrer Blütezeit umfasste die Sammlung zwischen 12.000 und 16.000 Präparate. Heute sind etwa 8.000 Exemplare erhalten, was sie zu einer der umfangreichsten Sammlungen in Europa macht. Die Meckelschen Sammlungen sind nicht nur ein Zeugnis fortschrittlicher medizinischer Wissenschaft im 18. und 19. Jahrhundert, sondern auch eine wichtige Ressource für das Studium der anatomischen Künste.
Praktische Informationen zur Ausstellung
Die Ausstellung im Dachgeschoss des Instituts für Anatomie und Zellbiologie, Große Steinstraße 52, 06108 Halle (Saale), ist immer Mittwoch bis Freitag von 13 bis 18 Uhr geöffnet, ausgenommen an Feiertagen. Der Eintritt ist kostenfrei, jedoch sind Spenden zum Erhalt der Sammlungen herzlich willkommen. Interessierte Besucher müssen mindestens 16 Jahre alt sein und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ein barrierefreier Zugang ist leider nicht gegeben, jedoch können die Exponate ohne Führung besichtigt werden.
Für alle, die sich für die spannende Verbindung von Wissenschaft, Kunst und Geschichte interessieren, bietet die Sonderausstellung „Die Kunst der Präparation“ eine einmalige Gelegenheit, in die faszinierende Welt der Anatomie einzutauchen und die Meisterwerke der Meckelschen Sammlungen zu entdecken, so wie Wissenschaftliche Sammlungen betont.
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