Kontroverser Vortrag: Gabriele Krone-Schmalz über Russland und Ukraine!

Am 30.03.2025 sprach Gabriele Krone-Schmalz im ausverkauften Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz über Russland und den Ukraine-Konflikt.
Am 30.03.2025 sprach Gabriele Krone-Schmalz im ausverkauften Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz über Russland und den Ukraine-Konflikt.

Am Freitagabend fand im ausverkauften Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz eine umstrittene Veranstaltung mit der Journalistin Gabriele Krone-Schmalz statt. Organisiert von der Volkshochschule Görlitz in Zusammenarbeit mit dem Theater, bot der Vortrag unter dem Titel „Russland – und wie weiter?“ vielfältige Anstöße zur aktuellen politischen Diskussion. Der Moderator Maik Gloge, Leiter der Volkshochschule und Mitglied des CDU-Stadtverbands, unterstrich die Bedeutung von Meinungsvielfalt in der Gesellschaft.

Krone-Schmalz, die von 1987 bis 1991 ARD-Korrespondentin in Moskau war, äußerte in ihrem Vortrag scharfe Kritik am politischen Westen bezüglich des Ukraine-Konflikts, den sie als vermeidbar bezeichnete. Diese Äußerungen stießen jedoch auf gemischte Reaktionen. Kritiker werfen der Journalistin vor, zentrale Details zu verschweigen und Kreml-Narrative zu verbreiten. Es gab Stimmen, die forderten, ein breiteres Spektrum an Meinungen in zukünftigen Veranstaltungen zu berücksichtigen.

Kontroversen um Krone-Schmalz‘ Thesen

Bereits im Jahr 2022 hatte Krone-Schmalz einen Vortrag gehalten, der ähnlich umstritten war und große Kritik hervorrief. Insbesondere Wissenschaftler wie Franziska Davies von der Ludwig-Maximilians-Universität München hinterfragten ihre Thesen und warfen ihr vor, als Sprachrohr für Kreml-Propaganda zu fungieren. In einem detaillierten Aufsatz stellte Davies sechs wesentliche Kritikpunkte an Krone-Schmalz’ Argumentation auf, die von Halbwahrheiten bis zu manipulativen Verwendungen von Quellen reichten.

Davies betont, dass Krone-Schmalz nicht genug zentrale Fakten in ihrer Argumentation berücksichtigte und die Darstellung des Ukrainekrieges im Donbas als unhaltbar bezeichnete. Ihre Darstellung, dass der Westen für den Konflikt verantwortlich sei, wird als Vorurteil und Täuschung aufgefasst. Zudem bemängelte Davies, dass in Krone-Schmalz’ Bestseller „Eiszeit“ und ihrem Buch „Russland verstehen“ internationale Perspektiven und wissenschaftliche Literatur über Putin ignoriert würden.

Die Auswirkungen auf zukünftige Veranstaltungen

Trotz der kritischen Stimmen betont Daniel Morgenroth, Intendant des Theaters, die Notwendigkeit, verschiedene Meinungen öffentlich zu diskutieren. In diesem Zusammenhang wurden auch Vorschläge für zukünftige Gäste wie Christina Hebel, Katharina Thalbach und Constantin Schreiber gemacht. Diese sollen eine breitere Palette von Perspektiven in die Diskussion einbringen.

Zusammenfassend steht die Veranstaltung im Gerhart-Hauptmann-Theater im Zeichen einer Debatte über Meinungsvielfalt und die Verantwortung der Medien in der heutigen Zeit. Die Auseinandersetzung um die Thesen von Gabriele Krone-Schmalz ist ein Appell an die Öffentlichkeit, kritisch zu hinterfragen und verschiedene Sichtweisen zuzulassen. Ob und in welcher Form dies in Görlitz umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.

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