Klimawandel: Osteuropa droht düstere Getreidesaison!

Bericht über die aktuellen Bodenfeuchte-Anomalien in Osteuropa und deren Auswirkungen auf die Getreidesaison 2025.
Bericht über die aktuellen Bodenfeuchte-Anomalien in Osteuropa und deren Auswirkungen auf die Getreidesaison 2025.

Am 6. April 2025 berichten Experten des Klimadienstes Clim4Cast über besorgniserregende Entwicklungen in Bezug auf die Bodenfeuchtigkeit in Osteuropa. Diese Situation wird als dramatisch beschrieben, da ein extrem trockener Winter die Böden, die bereits im vergangenen Sommer stark betroffen waren, nicht regenerieren konnte. Die Analyse zeigt, dass große Teile von Polen, Belarus und der Ukraine unter einem hohen Niederschlags- und Bodenfeuchtedefizit leiden. Diese Region ist als Kornkammer Europas bekannt, und die aktuellen Umstände könnten die bevorstehende Getreidesaison gravierend beeinträchtigen.

Im Gegensatz dazu haben Österreich und Ungarn von ausreichenden Niederschlägen profitiert, was ihre landwirtschaftliche Situation stabil hält. Die besorgniserregenden Wetterbedingungen in den produktiven Getreidestandorten Osteuropas könnten jedoch potenziell Auswirkungen auf den globalen Getreidemarkt haben, was die Preise verunsichern könnte.

Trockenheit in Deutschland

In Deutschland zeigt der März 2025 mit nur 21 % des Niederschlags im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1991-2020 eine alarmierende Tendenz. Dies macht ihn zum sechsttrockensten März seit 1881. Besonders der Norden Deutschlands ist von sehr geringen Niederschlägen betroffen, was die Bodenfeuchte in den oberen Bodenschichten unter die üblichen Werte sinken ließ. In Bayern und Brandenburg wurde aufgrund dieser Bedingungen die zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe ausgerufen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert, dass die trockenen Bodenfeuchte-Bedingungen in fast ganz Deutschland anhalten werden, mit Ausnahme des südlichen Bayerns, bis Mitte April. In den darauf folgenden Wochen wird eine Abschwächung der Trockenheit erwartet, insbesondere in Nord- und Westdeutschland. Für den Zeitraum von Juni bis August 2025 wird eine moderate Wahrscheinlichkeit für wärmere Bedingungen in Deutschland vermutet, mit einem zusätzlichen Risiko für trockenere Verhältnisse in Regionen wie dem Thüringer Becken, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Vorpommern und Nord-Sachsen.

Handlungsempfehlungen für Landwirte

Angesichts dieser Entwicklungen werden Landwirte dazu ermutigt, den Verlauf der Bodenfeuchte genau zu beobachten, um den optimalen Zeitpunkt für die Aussaat ihrer Sommerungen festzulegen. Weitere Informationen und detaillierte Prognosen bietet die interaktive Deutschlandkarte des DWD, die es ermöglicht, Bodenfeuchteprofile für verschiedene Tiefen anzuzeigen und spezifische Standortprofile abzurufen. Diese Informationen sind nicht nur für professionelle Landwirte von Bedeutung, sondern auch für Hobbygärtner und Interessierte, die an den aktuellen Wetter- und Bodenverhältnissen interessiert sind.

Die interaktive Karte ist erreichbar über die offizielle Website des Deutschen Wetterdienstes, wo gleichzeitig Hinweise zur optimalen Nutzung der Karte gegeben werden, um technische Schwierigkeiten wie leere Hintergründe zu vermeiden.

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