Henkel schließt Werk in Heidenau: 40 Jobs in Gefahr!

Das Unternehmen Henkel hat entschieden, sein Werk in Heidenau bis Ende 2024 zu schließen. Diese Entscheidung betrifft rund 40 Arbeitsplätze und stellt das letzte Werk von Henkel in Ostdeutschland dar. Der Schließungsprozess wurde bereits im Mai 2023 mit dem Betriebsrat besprochen, wobei eine Vereinbarung getroffen wurde, die verschiedene Maßnahmen zur Milderung der Auswirkungen auf die Mitarbeiter umfasst. Neben Vorruhestandsregelungen wurden auch Aufhebungsvereinbarungen sowie Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten an anderen Standorten in Deutschland angeboten. Hintergrund der Schließung ist die Optimierung des europäischen Lieferketten- und Produktionsnetzwerkes, sodass die Produktion künftig in andere europäische Werke verlagert wird. Dies berichtet die n-tv.
Das Heidenauer Werk, das eine 33-jährige Geschichte am Standort hat, befindet sich auf der Rudolf-Breitscheid-Straße. Aktuell werden dort Aufräumarbeiten durchgeführt. Um den Standort optimal vermarkten zu können, wird der Verkaufsprozess in den kommenden Wochen vorbereitet. Henkel plant, den Verkauf im Laufe des Jahres abzuschließen. Der Standort an der Breitscheidstraße ist Teil eines Mischgebiets, das sowohl für Wirtschafts- als auch Wohnnutzung geeignet ist. Trotz der Schließung sind in der Umgebung noch einige kleinere Firmen ansässig, während sich der Wohnungsbau in der Gegend ebenfalls entwickelt hat. In Richtung Dresden grenzt das Henkel-Gelände an Wohngebäude sowie Wirtschaftsflächen, wie die Sächsische.de berichtet.
Wirtschaftlicher Kontext
Die Schließung des Heidenauer Werks ist Teil eines größeren Trends, der 2023 in Deutschland zu beobachten war: Rund 176.000 Unternehmen haben in diesem Jahr ihre Tätigkeit eingestellt, wobei besonders kleine und mittelgroße Unternehmen betroffen sind. Laut einem Schließungsreport von Creditreform und dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) geschahen die meisten Schließungen nicht aufgrund von Insolvenzen, sondern waren das Ergebnis wirtschaftlicher Schwierigkeiten sowie gescheiterter Unternehmensnachfolgen und persönlicher Gründe. Diese Entwicklungen sind in einem wirtschaftlichen Umfeld zu sehen, in dem hohe Energie- und Investitionskosten, unterbrochene Lieferketten und ein Mangel an Fachkräften die Lage vieler Unternehmen verschärfen, wie die Deutschen Wirtschafts Nachrichten zusammenfassen.
Im verarbeitenden Gewerbe sind die Schließungszahlen im Jahr 2023 um 8,7 % auf 11.000 Fälle gestiegen, was den höchsten Stand seit 2004 markiert. Besonders betroffen sind Branchen wie Chemie, Pharma und Maschinenbau, was die allgemeine Instabilität in der Industrie verdeutlicht. Parallel dazu haben sich die Existenzgründungen verringert, was auf ein nachhaltig schwieriges wirtschaftliches Klima hinweist.
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