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Mittwoch, 5. Februar 2025

Warnstreiks im öffentlichen Dienst: Merseburg und Baden-Württemberg betroffen!

Im Saalekreis rufen Verdi und Gewerkschaften am 5. Februar 2025 zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst auf, mit Kundgebungen und möglichen Einschränkungen in Kitas und Verwaltungen.

Müllchaos in Erfurt: Streik sorgt für überquellende Tonnen!

Erfurt leidet unter Streik im öffentlichen Dienst: Müllabfuhr ausgesetzt, während Verdi höhere Löhne und freie Tage fordert.

Krise bei Loddenkemper: 45 Stellen fallen in der Insolvenz!

Loddenkemper aus Oelde meldet Insolvenz an, 45 Stellen fallen weg. Gespräche mit Investoren laufen zur Stabilisierung des Unternehmens.

EU-Vorgaben ab 2025: So entsorgen Sie Alttextilien richtig!

Ab dem 1. Januar 2025 tritt eine neue EU-Richtlinie zur Entsorgung von Altkleidern in Kraft, die weitreichende Änderungen mit sich bringt. Das Ziel dieser Richtlinie ist die Reduzierung von Müllmengen und die Verbesserung des Textilrecyclings. Die aktuellen Sammlungsquoten innerhalb der EU zeigen, dass weniger als 50% der Altkleider wiederverwendet oder recycelt werden, ein alarmierender Zustand in Anbetracht der Umweltprobleme, die die Textilindustrie verursacht. Jährlich werden in der EU geschätzt über eine Million Tonnen Alttextilien verbrannt oder deponiert, was nicht nur Ressourcen vergeudet, sondern auch zur Umweltverschmutzung beiträgt. Die Loma Zoma berichtet, dass vor allem durch den Anstieg des Fast-Fashion-Konsums Europäer jährlich fast 26 kg Textilien kaufen, von denen etwa 11 kg gleich wieder entsorgt werden.

Das Besondere an der neuen Regelung ist, dass sie keine Unterscheidung zwischen tragbaren und nicht tragbaren Textilien trifft. Konsumenten werden aufgefordert, zudem auch beschädigte Textilien in Altkleidercontainern zu entsorgen. Diese Maßnahme wurde beschlossen, weil die aktuelle Sammlung und das Recycling von Alttextilien stark verbessert werden müssen. Derzeit landen nur 10% der gesammelten Textilien direkt bei Bedürftigen. Die restlichen werden oft ins Ausland exportiert oder verbrannt, wie NDR berichtet.

Lokal unberührt? Erfahrungen aus deutschen Städten

In Deutschland scheinen viele Städte gut auf die bevorstehenden Änderungen vorbereitet zu sein. In Dresden beispielsweise besteht bereits ein funktionierendes Sammelsystem, das sowohl von gemeinnützigen als auch von gewerblichen Sammlern unterstützt wird. Hier können Alttextilien auch in acht kommunalen Wertstoffhöfen entsorgt werden. Die Loma Zoma stellt klar, dass die gesetzlichen Vorgaben besagen, dass Textilien sauber sein müssen, während die Bevölkerung weiterhin die Möglichkeit hat, tragbare Kleidungsstücke im Restmüll zu entsorgen.

Auch Städte wie Jena haben seit 2012 ein solides System für getrennte Altkleidercontainer etabliert. Hier gibt es rund 150 Depotcontainerstandorte. Die bereits bestehenden Strukturen in Erfurt, Chemnitz und Dessau-Roßlau zeigen, dass in vielen Regionen die Abfalltrennung wenig von den neuen gesetzlichen Vorgaben betroffen sein wird. So können in Chemnitz stark abgenutzte oder nasse Textilien weiterhin im Restmüll entsorgt werden.

Ein Blick auf die Lösung: Recycling und Wiederverwendung

Die Richtlinie verlangt auch eine verstärkte Förderung der Wiederverwendung von Textilien sowie die Entwicklung eines funktionierenden Recyclingsystems. Gegenwärtig wird in Deutschland hauptsächlich über gemeinnützige Organisationen gesammelt, was eine Sammelquote von schätzungsweise 50 bis 65% zur Folge hat. In anderen EU-Staaten sieht die Situation viel kritischer aus. So liegt die Sammelquote in Lettland nur bei 5% und in Spanien bei 12%, wie ZDF anmerkt.

Für eine passgenaue Umsetzung wird über eine „Erweiterte Herstellerverantwortung“ diskutiert, die Herstellern von Textilien zusätzliche Verpflichtungen auferlegen könnte, um die Sammlung, Sortierung und Wiederverwertung von Alttextilien zu fördern. Momentan gibt es derartige Verantwortlichkeiten bereits für andere Produktgruppen, wie Batterien und Verpackungen.

Abschließend lässt sich feststellen, dass die bevorstehenden Änderungen und Herausforderungen im Bereich der Textilentsorgung nicht nur eine rechtliche, sondern auch eine gesellschaftliche Dimension haben. Verbraucher sind aufgefordert, bewusst Entscheidungen zu treffen und sich aktiv am Recyclingprozess zu beteiligen. Kleidertausch und Second-Hand-Käufe könnten künftig eine noch wichtigere Rolle spielen, um Nachhaltigkeit zu fördern.

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