Chemnitz präsentiert wegweisendes White Paper zu Kulturhauptstädten!

Am 4. April 2025 wurde in Chemnitz das White Paper „40 Empfehlungen aus 40 Jahren Kulturhauptstädte Europas“ präsentiert.
Am 4. April 2025 wurde in Chemnitz das White Paper „40 Empfehlungen aus 40 Jahren Kulturhauptstädte Europas“ präsentiert.

Am Freitag, dem 4. April 2025, wurde in Chemnitz das White Paper „40 Empfehlungen aus 40 Jahren Kulturhauptstädte Europas“ präsentiert. Diese Initiative wurde gemeinsam von Chemnitz und Nova Gorica, den Kulturhauptstädten Europas für das Jahr 2025, ins Leben gerufen. Das Dokument bietet wertvolle Empfehlungen zur Neugestaltung der rechtlichen Grundlagen des Kulturhauptstadtprogramms und basiert auf einer umfassenden Studie, die Erkenntnisse von 64 vergangenen und zukünftigen Kulturhauptstädten zusammenführt. Ziel ist es, die europäische Dimension des Programms zu stärken und entscheidende Prozesse zu vereinfachen.

Die 40 Vorschläge im White Paper konzentrieren sich auf vier zentrale Bereiche. Erstens soll die europäische Zusammenarbeit gestärkt werden, was durch die Einführung eines einheitlichen Brandings mit einem flexiblen europäischen Logo unterstützt werden soll. Zweitens wird angeregt, die Auswahl- und Überwachungsprozesse zu vereinfachen, um den bürokratischen Aufwand für Bewerberstädte zu reduzieren. Ein faktenbasierter Prüfprozess wird gefordert, um eine faire Evaluierung zu gewährleisten.

Langfristige Umsetzung und Wissensaustausch

Ein dritter Punkt ist die Sicherstellung einer langfristigen Umsetzung der Konzepte im Bewerbungsbuch, die als verbindliche Verpflichtungen betrachtet werden sollen. Zudem wird eine Überarbeitung des Melina-Mercouri-Preises angeregt, um frühzeitige finanzielle Unterstützung für die Gewinnerstädte zu ermöglichen. Stärkere Verantwortung nationaler Regierungen wird ebenfalls gefordert. Schließlich soll ein besserer Wissensaustausch gewährleistet werden. Dies könnte durch die Einrichtung einer EU-unterstützten Plattform für den Austausch bewährter Verfahren realisiert werden.

Die Empfehlungen wurden am selben Tag auf einer Konferenz in Chemnitz diskutiert, die im Carlowitz Congresscenter stattfand. An der Pressekonferenz, die um 12:30 Uhr begann, nahmen etwa 200 Personen aus verschiedenen europäischen Ländern teil, darunter Vertreter von rund 50 Kulturhauptstädten sowie Delegierte des Europäischen Parlaments, des Europäischen Rates und der Europäischen Kommission. Die Veranstaltung war Teil der Feierlichkeiten zum 40-jährigen Jubiläum der Kulturhauptstädte Europas, das ursprünglich von Melina Mercouri und Jack Lang ins Leben gerufen wurde.

Dr. Valentina Montalto wird das White Paper am 13. Mai im Europäischen Parlament in Brüssel vorstellen, begleitet von Oberbürgermeister Sven Schulze. Diese Vorstellung bildet den Auftakt zu einer Reihe von Paneldiskussionen, die sich mit der zukünftigen Entwicklung des Programms der Kulturhauptstädte Europas befassen werden. Ziel ist es, die Ergebnisse der Konferenz mit der Europäischen Kommission, dem Rat der EU und dem Europäischen Parlament im Dialog zu besprechen, der im Herbst 2025 beginnen soll. Eine überarbeitete Richtlinie soll bis 2027 verabschiedet werden, die für Städte gelten wird, die ab 2034 den Titel der Kulturhauptstadt Europas tragen.

Interessierte Bürger hatten die Möglichkeit, sich bis zum 27. März über ein Bürgerbeteiligungsportal anzumelden, um an der Konferenz teilzunehmen. Die Teilnahmegebühr betrug 60 Euro, inklusive Verpflegung. Medienvertreter konnten sich ebenfalls zuvor akkreditieren. Das Rahmenprogramm umfasste eine Festveranstaltung im Wirkbau sowie die Gelegenheit, am 5. April Projekte der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025, wie den Garagen-Campus und die Stadt am Fluss, kennenzulernen. Weitere Informationen sind auf der Website der Stadt Chemnitz verfügbar: chemnitz.de und chemnitz2025.de.

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