Wiederentdeckung im Harz: Kleine Hufeisennase feiert Comeback!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Die Rückkehr der Kleinen Hufeisennase in den Harz: Aktuelle Entdeckungen und Schutzmaßnahmen ab 2025 im Fokus.

Die Rückkehr der Kleinen Hufeisennase in den Harz: Aktuelle Entdeckungen und Schutzmaßnahmen ab 2025 im Fokus.
Die Rückkehr der Kleinen Hufeisennase in den Harz: Aktuelle Entdeckungen und Schutzmaßnahmen ab 2025 im Fokus.

Wiederentdeckung im Harz: Kleine Hufeisennase feiert Comeback!

Die Kleine Hufeisennase, eine gefährdete Fledermausart, schien fast 40 Jahre lang im Harz verschwunden zu sein. Der Rückgang dieser Art, die zur Familie der Hufeisennasen gehört, war vor allem den negativen Auswirkungen des Pestizids DDT geschuldet, das seit den 1960er Jahren in der Landwirtschaft und als Holzschutzmittel eingesetzt wurde. Dieses Gift gelangte über die Nahrung in die Körper der Fledermäuse und führte zu einem dramatischen Rückgang ihrer Population. Während sie zeitweise ausschließlich in Thüringen nachgewiesen werden konnte, blieb der Harz nahezu leer von diesen Tieren.

Mit dem Verbot von DDT im Jahr 1990 konnten sich die Bestände jedoch langsam erholen. Neueste Entdeckungen zeigen, dass Wissenschaftler kürzlich vier Exemplare der Kleinen Hufeisennase in der Heimkehle bei Uftrungen im Harz gesichtet haben. Diese unterirdische Höhle bietet optimale mikroklimatische Bedingungen für den Winterschlaf der Tiere und zeigt damit, dass die Art möglicherweise auf dem Weg zurück ist.

Lebensraum und Nahrungsaufnahme

Die Kleine Hufeisennase bevorzugt in Mitteleuropa das Wohnen in Dachstühlen von Wohnhäusern, Kirchen und Schlössern, während in Süd- und Osteuropa Höhlen und Stollen als Quartiere genutzt werden. Ihre Jahreszyklen sind eng mit ihren Quartieren verknüpft: Weibchen suchen sich meistens warme, zugluftfreie Wochenstuben auf, die oft einen hohen Grad an Verwinkelung aufweisen. Die Anzahl der Tiere in einer Wochenstube kann zwischen weniger als zehn und bis zu 450 Tieren variieren.

Für die Aufzucht der Jungtiere wird typischerweise im Zeitraum von Mitte Juni bis Mitte Juli gesorgt, wobei pro Mutter meist ein Jungtier zur Welt kommt. Nach rund vier bis sechs Wochen sind die Jungtiere flugfähig und selbständig. Die Paarung findet zwischen Mitte September und November in speziellen Quartieren statt. Als ortstreue Tiere können sie eine maximale Entfernung von zehn bis 20 Kilometern zwischen Sommer- und Winterquartieren zurücklegen.

Schutz und Ökologie

In der Region arbeitet die Gemeinde Südharz eng mit der Biosphärenreservatsverwaltung zusammen, um den Schutz der Kleinen Hufeisennase zu gewährleisten. Besuchern wird der Zugang zur Höhle ermöglicht, und im Natur- und Erlebniszentrum findet eine fledermausfreundliche Ton- und Lichtshow statt. Führungen bieten die Möglichkeit, die Tiere im Winterschlaf zu beobachten, was zugleich der Umweltbildung dient.

Es gibt aber auch Herausforderungen für die Zukunft dieser Art. Experten warnen vor den negativen Auswirkungen des Ausbaus der Windenergie auf die Fledermauspopulationen in Deutschland. Etwa 250.000 Fledermäuse kommen jährlich durch Windkraftanlagen ums Leben, da deren Lebensräume und Jagdgebiete bedroht sind. Ohne ausreichende Berücksichtigung des Artenschutzes laufen aktuelle Gesetzesänderungen Gefahr, die Erhaltung dieser und anderer Fledermausarten zu gefährden. Ein artenschutzfreundlicher Ausbau der Windenergie, der die Bedürfnisse von Fledermäusen berücksichtigt, ist dringend notwendig, um den Fortbestand dieser faszinierenden Tiere zu sichern.

Insgesamt zeigt der Rückkehr der Kleinen Hufeisennase im Harz, dass sich Arten langsam erholen können, sofern geeignete Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Die enge Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Naturschutzorganisationen und der Öffentlichkeit ist dabei von entscheidender Bedeutung.