Seltene Luchs-Sichtung im Harz: Ein Erlebnis der besonderen Art!

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Eine beeindruckende Luchs-Sichtung im Harz: Roland Krebs berichtet von seiner besonderen Wanderung bei Braunlage am 16.03.2025.

Eine beeindruckende Luchs-Sichtung im Harz: Roland Krebs berichtet von seiner besonderen Wanderung bei Braunlage am 16.03.2025.
Eine beeindruckende Luchs-Sichtung im Harz: Roland Krebs berichtet von seiner besonderen Wanderung bei Braunlage am 16.03.2025.

Seltene Luchs-Sichtung im Harz: Ein Erlebnis der besonderen Art!

Während einer Wanderung durch die winterliche Landschaft des Harzes kam es für Roland Krebs zu einer einzigartigen Begegnung. Der Wanderer sah am 16. März 2025 ein Luchsweibchen mit zwei Jungtieren, die etwa 30 Meter entfernt auf dem Weg spazierten. Krebs dokumentierte diesen besonderen Moment mit einem Foto, das er auf Facebook teilte und damit zahlreiche positive Reaktionen von anderen Nutzern hervorrief. Solche Sichtungen sind im Harz eine Seltenheit, wie Krebs anmerkt, da Luchse in der Region nicht häufig anzutreffen sind.

Nach der Sichtung wartete Krebs, bis die Luchse außer Sicht waren, bevor er seinen Weg fortsetzte. Ole Anders, der Luchsbeauftragte, erläutert, dass im Monitoringjahr 2023/24 rund 130 Luchse im Harz dokumentiert wurden, wobei die genauen Zahlen erst Ende April 2025 zur Verfügung stehen werden. Zudem gibt es eine Dunkelziffer, da nicht jeder Luchs bei den Monitoringmaßnahmen erfasst werden kann.

Der Luchs im Harz

Wie aus den Informationen hervorgeht, sind Luchse für Menschen nicht gefährlich, da sie in der Regel nicht aggressiv werden, um ihre Jungtiere zu verteidigen. Dennoch sollte der eigene Hund an die Leine genommen werden, wenn man einem Luchs begegnet. Das Verbreitungsgebiet der Luchse erstreckt sich zwischen dem Ostharz und der Weser, außerdem sind sie in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Thüringen verbreitet. Im vergangenen Jahr wurden beispielsweise 24 Weibchen mit insgesamt 58 Jungtieren registriert. Leider sind junge Luchse häufig Gefahren ausgesetzt, insbesondere durch den Straßenverkehr.

Die Luchs-Population im Harz hat ihre Wurzeln in einem erfolgreichen Wiederansiedlungsprojekt, das vor rund 25 Jahren begann. Seitdem haben sich die Luchse nach und nach bis zur Weser ausgebreitet. Der erste Nachweis einer Luchsin mit Jungtieren gelang 2016 im Solling. Dr. Roland Pietsch, Leiter des Nationalparks Harz, betont, dass die Wiederansiedlung als erfolgreich gilt. Junge Luchse tendieren dazu, abzuwandern, um eigene Reviere zu finden, was jedoch durch Hindernisse wie Schnellstraßen erschwert wird.

Aktivitäten rund um den Luchs

Für Interessierte gibt es im Nationalpark Harz Gelegenheit zur Erkundung der Luchse. Eine empfehlenswerte Tour führt zum Luchs-Schaugehege an der Rabenklippe. Diese ist ganzjährig zugänglich, und die Fütterung der Luchse findet zweimal pro Woche statt. Der Ausgangspunkt für die Rundwanderung, die etwa 8 Kilometer lang ist, befindet sich im Haus der Natur in Bad Harzburg und dauert in der Regel 3 bis 4 Stunden. Die Wanderung ist als mittel schwierig eingestuft und beinhaltet sowohl Anstiege als auch Abstiege auf gut ausgebauten Wegen.

Die Anfahrt zum Luchsgehege ist mit dem Auto nicht möglich; stattdessen können Wanderbegeisterte von April bis November den Bus „Grüner Harzer“ (KVG-Buslinie 875) nutzen, der von und nach der Rabenklippe verkehrt. Das Haus der Natur selbst bietet zudem interessante Ausstellungen, darunter Deutschlands größtes Ameisen-Formicarium und umfassende Informationen über Luchse.

Im Zuge des Luchsmonitorings in der Region arbeiten mehrere Institutionen zusammen, um die Anzahl der Luchse im niedersächsisch-hessischen Grenzbereich zu ermitteln. Ein gemeinsames Monitoring zwischen Niedersachsen und Hessen ist für 2023 geplant, um die Etablierung einer stabilen Luchspopulation zu unterstützen.

Die Daten der Untersuchung werden an der Georg-August-Universität Göttingen ausgewertet und das Projekt wird bis mindestens Ende 2024 fortgeführt, um weiterhin Erkenntnisse über diese faszinierende Tierart zu gewinnen.