Die Stadt Jena hat kürzlich ihre Stellplatzsatzung überarbeitet, um den Anforderungen an eine nachhaltige Mobilität und den Bedürfnissen zahlreicher Bauprojekte gerecht zu werden. Die Anpassungen sind auf die geänderte Thüringer Bauordnung zurückzuführen, die im vergangenen Jahr in Kraft trat. Diese Veränderungen, die am 23. Januar dem Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss zur Diskussion und am 29. Januar zur Bestätigung durch den Stadtrat vorgelegt werden, zielen darauf ab, die örtlichen Bauvorhaben zu erleichtern und gleichzeitig umweltfreundliche Mobilitätslösungen zu fördern.
Laut jenatv.de sollen in gut angebundenen Gebieten der Stadt weniger Kfz-Stellplätze vorgeschrieben werden. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Konzepts, das nicht nur Raum für Neubauten schafft, sondern auch den Druck auf die städtische Infrastruktur verringert.
Details zur Stellplatzsatzung
Die überarbeitete Satzung stellt spezifische Vorgaben auf, die für alle Bauvorhaben gelten. So wird die Anzahl der herzustellenden Stellplätze anhand einer Richtzahlentabelle ermittelt. Ein wesentliches Element ist die Möglichkeit, die erforderliche Anzahl an Kfz-Stellplätzen um bis zu 25 % zu reduzieren, wenn ein qualifiziertes Mobilitätskonzept vorgelegt wird. Das Konzept muss darlegen, wie die Nachfrage nach Kraftfahrzeugen und Kfz-Stellplätzen verringert werden kann. Hierfür sind verschiedene Maßnahmen notwendig, die von der Förderung von Carsharing-Angeboten bis hin zu Anreizen für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs reichen. Dazu gehören beispielsweise Jobtickets, Abo-Angebote und Mietertickets.
Die Überarbeitung der Satzung fördert ferner die Fahrradnutzung durch großzügige Abstellmöglichkeiten sowie die Bereitstellung von E-Bikes und Lastenrädern. Solche Angebote sollen eine Kfz-freie Mobilität unterstützen und motovierte künftige Mieter oder Eigentümer dazu animieren, auf ein eigenes Auto zu verzichten. Ein weiteres wichtiges Element ist das Mobilitätsbudget, das zur Berechnung des Umfangs der heilenden Maßnahmen notwendig ist. Die Berechnung erfolgt anhand der Anzahl der zu reduzierenden Stellplätze multipliziert mit einer Ablösesumme, die sowohl einmalige als auch jährliche Kosten berücksichtigt.
Ein ganzheitlicher Ansatz für Jena
Insgesamt zeigt die Überarbeitung der Stellplatzsatzung in Jena einen klaren Trend hin zu einer nachhaltigeren Stadtentwicklung. Der Ansatz fördert nicht nur die Reduzierung von Kfz-Stellplätzen, sondern setzt auch auf eine Kombination aus verschiedenen Mobilitätslösungen, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. Die Stadtverwaltung steht hierbei in engem Austausch mit Unternehmen und Bürgern, um ein funktionierendes und zukunftsfähiges Mobilitätskonzept zu entwickeln, das langfristig positive Effekte auf die Lebensqualität der Jenaer Bürger haben soll, wie auch erfurt.de erläutert.
