Wissenschaft

Neuer Aufbruch in der Forschung: War ein fremder Stern für das Chaos im Sonnensystem verantwortlich?

Ein Forscherteam aus Jülich hat eine schockierende Theorie aufgestellt: Statt eines geheimnisvollen „Planeten 9“ könnte ein vorbeifliegender fremder Stern vor Milliarden Jahren das Chaos im äußeren Sonnensystem verursacht haben – ist unsere Vorstellung vom Sonnensystem völlig falsch?

Im äußeren Bereich unseres Sonnensystems bleibt es spannend. Jüngste Forschungen aus Jülich werfen ein neues Licht auf die Uneinheitlichkeit in den Bahnen von transneptunischen Objekten. Diese Körper, die sich jenseits des Neptun befinden, bewegen sich nicht unbedingt in geordneten Umlaufbahnen, was Fragen aufwirft: Gibt es vielleicht einen ungelösten Rätsel-Planeten, der all dies verursacht? Oder könnte es eine viel überraschendere Erklärung geben?

Traditionell wurde vermutet, dass ein „Planet 9“, der über das Fünffache der Masse der Erde hat, hinter diesen seltsamen Umlaufbahnen steht. Doch die Suche nach einem solchen Planeten ist kompliziert, da sich dieser weit von der Sonne entfernt im Dunkeln befinden würde, was eine Sichtung sehr schwierig macht. Trotz jahrelanger Suche bleibt der Planet unentdeckt.

Neueste Erkenntnisse über einen möglichen Vorbeiflug

In einer neuen Wendung zeigen zwei Studien, veröffentlicht in renommierten Fachzeitschriften, dass anstelle eines unbekannten Planeten ein Vorbeiflug eines fremden Sterns verantwortlich sein könnte. Ein Team von Wissenschaftlern aus Jülich und der Universität Leiden schlägt vor, dass ein sonnennaher Stern vor Milliarden von Jahren unserem System sehr nahe kam. Dies könnte gravitative Störungen verursacht haben, die die Bahnen zahlreicher Himmelskörper beeinflussten.

Die Forscher führten über 3.000 Computersimulationen durch, die zeigen, dass ein Stern, der etwa 0,8 Sonnenmassen hatte, in einer Entfernung von rund 16,5 Milliarden Kilometern an unserer Sonne vorbeiflog. Co-Autor Amith Govind erklärte, dass dieses Modell die beste Übereinstimmung für die heutige Konfiguration des äußeren Sonnensystems bietet.

Die Ergebnisse deuten nicht nur darauf hin, dass ein Vorbeiflug die ungewöhnlichen Umlaufbahnen erklären könnte, sondern auch, dass er andere Phänomene im Sonnensystem berücksichtigt. Es wird vermutet, dass einige der transneptunischen Objekte vor ihrer Flucht in das Sonnensystem möglicherweise von den mächtigen Gravitationseinflüssen der Riesenplaneten wie Jupiter und Neptun als Monde eingefangen wurden.

Beitrag zur Lösung bestehender Rätsel

Co-Autor Simon Portegies Zwart merkte an, dass dies eine einfache Lösung für mehrere offene Fragen zu unserem Sonnensystem bietet. Das Forscherteam hebt hervor, dass Vorbeiflüge solcher Art keineswegs unwahrscheinlich sind: Schätzungen zufolge haben mindestens 140 Millionen sonnenähnliche Sterne in der Milchstraße ähnliche Begegnungen gehabt, die die Bahnbewegungen von Objekten in ihren Systemen beeinflussten.

Co-Autorin Susanne Pfalzner zeigt sich begeistert von den Ergebnissen: „Die Schönheit dieses Modells liegt in seiner Einfachheit. Es beantwortet gleich mehrere offene Fragen zu unserem Sonnensystem mit nur einer Ursache.“ Die gesamte Thematik ist faszinierend und zeigt, wie dynamisch unser Sonnensystem ist und wie viel es noch zu entdecken gibt.

Für mehr Informationen zu diesen neuen Theorien können Sie den Artikel auf lomazoma.com besuchen.

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