Wirtschaft

Gefahr für US-Wirtschaft: BRICS-Kurse stärken sich gegen fallenden US-Dollar

Der US-Dollar hat diese Woche einen beunruhigenden Tiefpunkt erreicht, wobei der DXY-Index einen Rückgang auf 100,70 verzeichnete. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem die BRICS-Staaten planen, die Vormachtstellung des US-Dollars als weltweite Reservewährung zu beenden und durch lokale Währungen zu ersetzen. Der führende US-Analyst Peter Schiff warnt, dass ein noch tieferer Einbruch des Dollars bevorstehen könnte, was weitreichende wirtschaftliche Folgen für viele Sektoren in den USA haben würde.

Schiff, ein erfahrener Finanzanalyst, prognostiziert, dass der Dollar index auf unter 90 fallen könnte, was eine Wirtschaftskrise auslösen würde. Er erklärte, dass der Dollar „leicht“ unter 90 Punkte sinken könnte, insbesondere wenn die Aktienmärkte stark zurückgehen. Dies würde zu einem deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise und langfristigen Zinssätze führen, so Schiff weiter.

Gefährlicher Rückgang des US-Dollars

Ursprünglich erreichte der US-Dollar im Juni einen Höchststand von 106,05, doch dieser Wert ist bis August auf 100,70 gesunken. Der Dollar-Index schloss bei 100,67 und könnte nach Schiffs Einschätzung vor Jahresende sogar unter die 90-Marke sinken. „Ich denke, dass dieses Tief 2025 durchbrochen wird, was eine US-Dollar-Krise auslösen, die Wirtschaft abstürzen lassen und die Verbraucherpreise sowie langfristigen Zinssätze in die Höhe treiben wird“, so Schiff.

Dieses negative Szenario für den Dollar könnte sich als Vorteil für die BRICS-Länder erweisen. Der Anstieg lokaler Währungen wie der indischen Rupie, des chinesischen Yuan und des japanischen Yen gegen den US-Dollar hat bereits in dieser Woche an Fahrt gewonnen. Sollte der US-Dollar weiter fallen, könnten diese Währungen laut Schiff in den Devisenmärkten weiterhin gut abschneiden.

Auswirkungen auf den globalen Finanzmarkt

BRICS, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, könnte den globalen Finanzmarkt erheblich beeinflussen, wenn lokale Währungen an Bedeutung gewinnen. Der mögliche Wegfall des US-Dollars als bevorzugte Reservewährung würde zu einer erheblichen Verschiebung der wirtschaftlichen Machtverhältnisse führen. Dies könnte auch zu einer weiteren Stärkung der BRICS-Währungen führen, die bereits in diesem Monat stark gegen den US-Dollar gestiegen sind.

Die potenziellen Auswirkungen auf den internationalen Handel sind enorm, da der US-Dollar traditionell als stabile Währung wahrgenommen wurde. Ein anhaltender Abwärtstrend könnte globales Vertrauen in den US-Dollar nachhaltig schädigen und zu einer breiteren Akzeptanz alternativer Währungen führen.

Langfristige Wirtschaftsprognosen

Schiffs Warnungen kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, da viele Finanzmärkte weltweit weiterhin unter dem Druck steigender Zinsen und geopolitischer Spannungen stehen. Die Vertreter der BRICS-Staaten haben bekräftigt, dass sie bestrebt sind, lokale Währungen gegenüber dem Dollar zu fördern, was die Marktdynamik erheblich verändern könnte.

Insbesondere der chinesische Yuan hat in den letzten Monaten an Bedeutung gewonnen, unterstützt durch Chinas wachsende wirtschaftliche Macht und strategische Partnerschaften. Sollte die Vorhersage von Peter Schiff eintreten, könnte dies ein Wendepunkt für die globale Wirtschaftsordnung und die Rolle des US-Dollars darin sein.

Für viele Anleger und Marktbeobachter bleibt die Entwicklung des Dollar-Index ein kritischer Indikator. Wie sich die Dinge weiter entwickeln, bleibt abzuwarten, aber die Warnungen von Analysten wie Peter Schiff geben Anlass zu erhöhter Wachsamkeit.

Historische Parallelen: Währungsstürze in der Vergangenheit

Die aktuelle Schwäche des US-Dollars erinnert an ähnliche Situationen in der Geschichte, wie den Einbruch während der Ölkrise in den 1970er Jahren. Damals führte die Abwertung des Dollars zu einer Inflationsspirale und einem Vertrauensverlust in die US-Währung. Ein bedeutender Unterschied heute ist der Einfluss der globalisierten Märkte und die Entstehung von Wirtschaftsbündnissen wie BRICS, die gezielt versuchen, die Dollar-Dominanz herauszufordern.

Auch die Finanzkrise von 2008 bietet Parallelen – insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen auf den globalen Handel und das Vertrauen in den US-Finanzsektor. Während damals hauptsächlich eine Immobilienblase und riskante Finanzprodukte die Krise auslösten, sind es heute geopolitische Tendenzen und ein multipolares Wirtschaftssystem, die Druck auf den Dollar ausüben.

Hintergrundinformationen: Der Aufstieg der BRICS-Staaten

BRICS, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, repräsentiert etwa 40% der Weltbevölkerung und fast ein Viertel des globalen BIP. Die Gruppe hat sich in den letzten Jahren verstärkt bemüht, ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit vom US-Dollar zu erhöhen. Gründe dafür sind unter anderem die politischen Spannungen mit den USA und der Wunsch, die eigene wirtschaftliche Souveränität zu stärken.

Seit der Gründung im Jahr 2006 hat BRICS zahlreiche Initiativen und Mechanismen entwickelt, um den Handel zwischen den Mitgliedsstaaten zu fördern und internationale Finanzinstitutionen zu reformieren. Ein Beispiel dafür ist die Neue Entwicklungsbank (NDB), die 2015 ins Leben gerufen wurde, um Infrastrukturprojekte in den BRICS-Staaten und anderen Schwellenländern zu finanzieren (Quelle: Neue Entwicklungsbank (NDB)).

Politisch-ökonomische Implikationen

Ein starker BRICS-Block, der unabhängiger vom US-Dollar agieren kann, könnte langfristig zu einer Verschiebung der weltweiten Machtverhältnisse führen. Während China und Indien bereits bedeutende Wirtschaftsmächte sind, könnten die übrigen BRICS-Staaten durch verstärkte Zusammenarbeit ebenfalls an Einfluss gewinnen. Diese Entwicklungen erhöhen die Komplexität der internationalen Wirtschaftsbeziehungen und könnten zu neuen Herausforderungen für westliche Wirtschaftsmächte führen (Quelle: Weltbank).

Statistiken und Daten

Aktuelle Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) zeigen, dass der Anteil des US-Dollars an den globalen Währungsreserven auf etwa 59% gesunken ist, während andere Währungen wie der Euro und der chinesische Yuan anteilsmäßig zulegen konnten (Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF)). Dabei bleibt der Dollar zwar die dominierende Reservewährung, jedoch beginnen sich alternative Währungen durchzusetzen.

Darüber hinaus zeigen Berichte der Bank für Internationale Zahlungsausgleich (BIZ), dass der Yuan im grenzüberschreitenden Handel zunehmend genutzt wird, was auf eine allmähliche Diversifizierung der Handelswährungen hinweist (Quelle: Bank für Internationale Zahlungsausgleich (BIZ)).

Währung Anteil an globalen Währungsreserven (2023)
US-Dollar 59%
Euro 21%
Chinesischer Yuan 5%
Lebt in Amberg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"