Prominent

„Wende in Ginowan: Sakimas Wahlsieg als Signal für Militärbasis-Debatte“

Atsushi Sakima, unterstützt von der regierenden Liberaldemokratischen Partei, hat am 8. September 2024 die Bürgermeisterwahl in Ginowan, Okinawa, gewonnen, was inmitten des umstrittenen Themas der Verlegung der US-Militärbasis vor dem Hintergrund tief verwurzelter anti-militärischer Sentimente in der Region von großer Bedeutung ist.

Am vergangenen Sonntag, den 8. September 2024, wurde Atsushi Sakima, ein Kandidat, der von der Regierungspartei LDP unterstützt wird, zum neuen Bürgermeister von Ginowan in der Präfektur Okinawa gewählt. Diese Wahl ist nicht nur ein Politikum für die Stadt, sondern beleuchtet auch die tiefgreifenden Kontroversen rund um die U.S.-Militärbasis, die inmitten der Diskussion um ihre Verlagerung innerhalb Okinawas steht. Sakima tritt in die Fußstapfen von Masanori Matsugawa, dessen plötzlicher Tod im Juli zu dieser Nachwahl führte.

Sakima, der bereits von 2012 bis 2018 als Bürgermeister tätig war, befürwortet die Schließung der U.S. Marine Corps Air Station Futenma, die sich in einem dicht besiedelten Wohngebiet der Stadt befindet. Sein Plan sieht eine Verlagerung der Basis in den weniger bevölkerten Küstenbezirk Henoko in Nago vor. Dies geschieht im Einklang mit den Zielen seines Vorgängers Matsugawa, und könnte die Wohnqualität für die Bürger von Ginowan erheblich verbessern.

Gegenspieler und Politische Dynamik

Sakima nahm den Sieg mit breiter Unterstützung aus der LDP und deren junioren Koalitionspartner Komeito entgegen. Er bezwang Isao Tobaru, einen 65-jährigen ehemaligen Stadtverordneten, der sich gegen die Verlagerungspläne nach Henoko ausgesprochen hat. Tobaru rief stattdessen zur schnellen Schließung der Basis und zur Rückgabe des Landes an Japan auf. Der Wahlkampf war geprägt von einem klaren Oppositionsblock, unterstützt durch verschiedene politische Parteien und Bürgergruppen, die sich in der All Okinawa Kaigi zusammenschlossen und gegen die militärische Präsenz protestierten, zu der auch der bekannte Okinawa-Gouverneur Denny Tamaki gehört.

Die zentrale Regierung hat jedoch einen unveränderten Kurs verfolgt und plant die Verlagerung der Basis trotz zahlreicher Einwände der örtlichen Behörden. Letztes Jahr kam es zu einem beispiellosen Schritt, bei dem die Regierung lokale Einwände überging und einen modifizierten Deponieplan genehmigte. Die Bauarbeiten haben im Januar begonnen, was die bereits angespannte Situation weiter eskalieren könnte.

Okinawa hat eine komplexe Geschichte, die bis zur Rückgabe der Kontrolle von den USA im Jahr 1972 nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zurückreicht. Dennoch bleiben die militärischen Einrichtungen ein dominierendes Merkmal der Region, sodass die Anti-Basis-Gefühle in der Bevölkerung tief verwurzelt sind. Diese entstehen durch Lärm, Umweltverschmutzung und Vorfälle, die von US-Soldaten begangen werden. Viele Anwohner fordern daher, die militärische Präsenz aus der Präfektur zu entfernen, um die Belastungen zu reduzieren, die mit der Unterbringung von US-Streitkräften verbunden sind.

Die Wahlbeteiligung in dieser Wahl betrug 53,27 Prozent, was einen Rückgang von 10,22 Prozentpunkten im Vergleich zur vorherigen Wahl darstellt. Neben Sakima und Tobaru trat auch ein dritter Kandidat, der lokale Unternehmer Takashi Higa, an, was das Rennen zusätzlich komplex machte.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"