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Warum Tech-Bros Trump unterstützen

Elon Musk und andere Tech-Titanen schockieren mit Unterstützung für Trump auf einer Krypto-Veranstaltung in Milwaukee – die politische Tech-Welt steht Kopf!

Donald Trumps Rückkehr in die politische Bühne hat eine unerwartete Wendung genommen: Unterstützung durch führende Kräfte der Technologiebranche. In einem beispiellosen Schritt hat Elon Musk, der wohlhabendste Mensch der Welt, seine Unterstützung für den ehemaligen Präsidenten bekannt gegeben und sich an Fundraising-Bemühungen beteiligt. Diese Entwicklung markiert einen signifikanten Wandel, insbesondere wenn man bedenkt, dass viele dieser Tech-Führungskräfte zuvor Demokraten unterstützt haben.

Bei einer Kryptowährungsveranstaltung während der Republican National Convention in Milwaukee, Wisconsin, sprach Nicholas Longo, 27, von der Vermögensverwaltungsgesellschaft Fortuna Investors, über den Stigma, das früher mit der Unterstützung von Trump verbunden war: „Im Jahr 2020 wäre es für mich nicht ratsam gewesen, meine Unterstützung für Donald Trump auszudrücken.“ Doch laut Longo hat sich das Blatt mittlerweile gewendet und die politische Landschaft hat sich spürbar verändert.

Veränderungen in der Tech-Welt

Diese Veränderung, die sich bereits seit einiger Zeit auf Social Media abzeichnet, hat nun konkrete finanzielle Dimensionen angenommen. Musk und andere Investoren wie David Sacks äußern nicht nur Kritik an der Biden-Administration, sondern öffnen ihre Geldbörsen weit für Trumps Kampagne. Sarah Bryner, Forschungsdirektorin bei OpenSecrets, bemerkte: „Er [Trump] lag Ende April ziemlich weit zurück und kämpfte. In den letzten acht Wochen ist es eine völlig andere Kampagne.“ Musks angebliches Versprechen, monatlich 45 Millionen Dollar zu spenden, hat große Aufmerksamkeit erregt, auch wenn Musk diese Zahl bestreitet und sagt, seine Beiträge seien „viel niedriger“.

Tech-Führungskräfte wie Marc Andreessen und Ben Horowitz äußerten Kritik an der Biden-Administration, insbesondere im Hinblick auf Kryptowährung und künstliche Intelligenz. Sie beschrieben schlechte Regierungspolitik als die größte Bedrohung für „Little Tech“ und forderten zum Handeln auf.

Selbstinteresse und politische Ausrichtung

Demokraten argumentieren, dass diese Unterstützung aus reinem Selbstinteresse komme. Präsident Biden hat neue Steuern für Multimillionäre vorgeschlagen und sich für die Rechte von Arbeitsorganisationen eingesetzt, was einigen Tech-Führungskräften missfällt. Der Geschäftsmann Mark Cuban, selbst ein Demokrat, schlug vor, dass die Unterstützung für Trump ein „Bitcoin-Play“ sei – eine Wette, dass Kryptowährungen unter hohem Inflationsdruck und politischem Chaos gedeihen könnten.

Neil Malhotra, Professor an der Stanford Business School, warnte davor, die lautesten Stimmen auf Twitter mit den Ansichten der gesamten Technologiebranche zu verwechseln. Eine Umfrage von 2017 zeigte, dass Tech-Führungskräfte in Fragen wie gleichgeschlechtlicher Ehe und Abtreibung weitgehend mit den Demokraten übereinstimmten, sich jedoch stark gegen Regulierung wandten. Seitdem haben neue gesellschaftliche Themen wie Polizeiarbeit, Bildung und Transgender-Rechte für neue Diskussionen in der Branche gesorgt.

Trump selbst hat in der Vergangenheit die Tech-Industrie sowohl unterstützt als auch kritisiert. Als Präsident lobte er die Wirtschaft durch Steuersenkungen und reduzierte Regulierung, führte aber auch einen Handelskrieg mit China und forderte ein Verbot von TikTok. Zudem hat er langjährige juristische Auseinandersetzungen gegen Tech-Giganten gestartet, manche davon dauern bis heute an.

Und obwohl Trump inzwischen einige seiner Positionen – wie das Verbot von TikTok und Kryptowährungen – gemildert hat, bleibt die Frage, ob dieser neue Schulterschluss mit der Tech-Branche Bestand haben wird. Jennifer Huddleston vom libertären Cato Institute betonte, dass Trumps Haltung sich möglicherweise ändern könnte, je nachdem, wie die politische Realität aussieht.

Außerhalb der Tech-Welt setzt Trump weiterhin auf radikale Veränderungen, darunter massenhafte Abschiebungen von undokumentierten Immigranten und signifikante Kürzungen des Regierungsapparats. Doch Persönlichkeiten wie Garrett Johnson, Mitbegründer der Foundation for American Innovation, sehen Trumps Ansichten zunehmend positiv. „Trump hat die Bedrohung durch China zu einem nationalen Thema gemacht,“ sagte Johnson. „Er hatte recht, und alle anderen mussten folgen.“

Die politische Dynamik rund um Trump und die Tech-Branche bleibt komplex und wandelbar. Ob diese ungewöhnliche Allianz von Dauer ist, wird sich in den kommenden Monaten und Jahren zeigen.

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