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Fujimori tot: Der umstrittene Ex-Präsident hinterlässt ein politisches Erbe

Alberto Fujimori, der umstrittene ehemalige Präsident Perus, ist im Alter von 86 Jahren in Lima gestorben und hinterlässt ein Erbe voller Wirtschaftswachstum und schwerer Menschenrechtsvorwürfe, das die Politik des Landes weiterhin prägen wird.

Alberto Fujimori, der ehemalige Präsident Perus, verstarb am Dienstag im Alter von 86 Jahren in der Hauptstadt Lima. Sein Leben war geprägt von Kontroversen, politischer Macht und einem umstrittenen Erbe. Fujimori litt in den letzten Jahren an schweren gesundheitlichen Problemen und wurde zuletzt wegen eines schwerwiegenden medizinischen Zustands behandelt. Trotz seines kritischen Zustands hatte er 2017 eine umstrittene Begnadigung erhalten, die viele, einschließlich seiner Gegner, als politisch motiviert ansahen.

Fujimori, der als Sohn japanese Einwanderer geboren wurde, schaffte es, in den frühen 90er Jahren die Präsidentschaft zu übernehmen, während Peru inmitten einer schweren Wirtschaftskrise und dem Terror von Guerilla-Gruppen wie dem „Leuchtenden Pfad“ steckte. Sein pragmatischer Ansatz bewirkte eine wirtschaftliche Erholung, aber zu einem hohen Preis: Er schränkte demokratische Institutionen ein und war in zahlreiche Menschenrechtsverletzungen verwickelt.

Wichtige Wendepunkte in Fujimoris Karriere

1980 war Fujimori als lehrender Professor bekannt, doch 1990 trat er unerwartet bei den Präsidentschaftswahlen an und gewann gegen den Favoriten Mario Vargas Llosa. In seiner ersten Amtszeit setzte er neoliberale Reformen durch, die letztendlich zur Stabilisierung der peruanischen Wirtschaft führten. Diese Maßnahmen führten zwar zu einem Rückgang der Inflation und zogen internationale Investoren an, jedoch gingen sie auch mit der Unterdrückung politischer Gegner und schweren Menschenrechtsverletzungen einher.

Fujimoris Regierungszeit war von einem Grad an autoritärer Kontrolle geprägt, der 1992 seinen Höhepunkt erreichte, als er den Kongress auflöste und die Verfassung außer Kraft setzte. Ab diesem Zeitpunkt war er entscheidend für die Bekämpfung von Terrorismus, indem er unter anderem den Führer des „Leuchtenden Pfades“, Abimael Guzmán, gefangen nahm. Doch die Vorwürfe gegen ihn, einschließlich Korruption und die Anwendung von Todesschwadronen, belasteten zunehmend seinen Ruf.

Nach einem schweren Bestechungsskandal, der 2000 ans Licht kam, floh Fujimori nach Japan, nur um später in Chile verhaftet und nach Peru ausgeliefert zu werden. Dort wurde er 2009 zu 25 Jahren Haft verurteilt, was ihn nicht davon abhielt, seine Unschuld zu beteuern.

Sein Tod hat auch Fragen zur Zukunft seiner politischen Linie aufgeworfen. Seine Tochter, Keiko Fujimori, welche in der Vergangenheit selbst Präsidentschaftswahlen anstrebte, äußerte sich nach dem Tod ihres Vaters dankbar und ließ keinen Zweifel daran, dass die von ihm begründete politische Strömung, der Fijimorismo, auch weiterhin wichtig in der peruanischen Politik bleibt.

Im Hinblick auf die Beisetzung sind bereits Pläne in Gange, die Leiche Fujimoris in einem Museum in Lima aufzustellen. Der Umgang mit seinem Erbe bleibt in Peru ein Thema von intensiven Diskussionen. Der Einfluss seiner Politik ist auch zukunftsweisend und könnte die politische Landschaft des Landes noch lange prägen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Rolle Keiko Fujimori in der kommenden Zeit spielen wird, wie www.sueddeutsche.de berichtet.

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