Zeiss-Projekt in Jena: Chancen und Ängste der Anwohner!

Jena plant Gewerbegebiet für Zeiss. 1000 zusätzliche Autos erwartet. Informationsveranstaltung am 28.01.2025 im Historischen Rathaus.
Jena plant Gewerbegebiet für Zeiss. 1000 zusätzliche Autos erwartet. Informationsveranstaltung am 28.01.2025 im Historischen Rathaus.

In Jena entsteht ein neuer Produktionsstandort der Carl Zeiss Grundstücks GmbH & Co. KG im Gewerbegebiet Isserstedt. Der Bau wird von den Anwohnern der umliegenden Gebiete sowohl willkommen geheißen als auch mit einer Reihe von Bedenken hinsichtlich des Verkehrswachstums begleitet. Experten schätzen, dass durch die Ansiedlung von Zeiss täglich rund 1.000 zusätzliche Fahrzeuge die Straßen nutzen werden.

Marc Weimann, ein Mitverantwortlicher für das Projekt, hat jedoch betont, dass viele der neuen Mitarbeiter aus dem Weimarer Land anreisen und Isserstedt nicht passieren werden. Dies könnte entscheidend sein, um den lokalen Verkehr nicht noch weiter zu belasten. Christian Gerlitz, der Stadtentwicklungsdezernent von Jena (SPD), sieht in der Ansiedlung eine Chance. Er glaubt, dass die neue Fabrik die Priorität für eine geplante Ortsumgehung auf Isserstedt neu bewerten könnte und somit zur Verkehrsentlastung beiträgt.

Geplante Infrastruktur

Die Stadt Jena und die Carl Zeiss Grundstücks GmbH & Co. KG wollen ein neues Gewerbe- und Industriegebiet schaffen, das sich über eine Fläche von 28 Hektar westlich des bestehenden Gewerbegebiets Isserstedt erstreckt. Diese Maßnahme zielt auf ein langfristiges, nachhaltiges Wachstum des Unternehmens in Jena ab. Der neue Standort wird den bereits vorhandenen Hightech-Standort am Westbahnhof gezielt ergänzen.

Bereits am 24. April 2024 begann der Stadtrat mit dem Bebauungsplanverfahren „B-Is 12“. Eine Anpassung des Flächennutzungsplans ist notwendig, da ein Teil des Areals aktuell als landwirtschaftliche Fläche deklariert ist. Der Fokus der Planung liegt auf einem modernen, skalierbaren und nachhaltigen Produktionsstandort.

Öffentliche Beteiligung und Umweltfokus

Im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung, die vom 16. Januar bis zum 14. Februar 2025 läuft, können interessierte Bürger die Planungsunterlagen einsehen. Diese umfassen unter anderem Vorentwürfe des Bebauungsplans sowie Änderungen des Flächennutzungsplans. Fachgutachten zu Themen wie Klimaschutz, Verkehr, Immissionsschutz und Wasserversorgung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in der Planung.

Eine Informationsveranstaltung soll am 28. Januar 2025 im Historischen Rathaus stattfinden, um den Bürgern weitere Informationen zu bieten und deren Bedenken aufzunehmen. Geplant sind Produktionshallen im Süden des geländes sowie Büro- und Gewerbegebäude im nördlichen Teil. Die Planung legt großen Wert auf Flexibilität und effiziente Flächennutzung.

Darüber hinaus wird eine umfassende Prüfung eines möglichen Anschlusses an die Bundesstraße B7 sowie die Verlegung einer Hochspannungsleitung in Erwägung gezogen. Nach Abschluss der Beteiligungsphase soll der Bebauungsplan überarbeitet und zur erneuten Beschlussfassung vorgelegt werden.

Angesichts aktueller Diskussionen über die städtische Entwicklung und nachhaltige urbane Konzepte bietet Jenas Projekt in Isserstedt eine interessante Fallstudie. Es verweist auf die Herausforderungen und Potenziale, die mit der Weiterentwicklung städtischer Gewerbegebiete einhergehen. Gemäß einer Publikation des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, ist die Integration von modernen städtebaulichen Konzepten entscheidend für die nachhaltige Entwicklung solcher Standorte.

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